Rezension

Die Hölle des Internets

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von Hanna Bervoets

Bewertet mit 3 Sternen

Brandaktuell ist Hanna Bervoets Roman „Dieser Beitrag wurde gelöscht“, nur leider lässt er mich allzu unbefriedigt zurück.

Kaleigh, eine junge Frau, die in eher prekären Verhältnissen lebt, heuert bei der Firma Hexa an, die Onelinevideos von ihren Mitarbeitern auf gewisse Richtlinien prüfen lässt, um sie dann gegebenenfalls zu löschen. Täglich müssen sich Kaleigh und ihre Kollegen nun mit den abscheulichsten Bildern und Ideen konfrontieren, was natürlich etwas mit ihrer Psyche macht.

Warum diese großartige Idee der Autorin nur etwas über hundert Seiten wert war, wird immer ihr Geheimnis bleiben. In dieser Geschichte steckt auf jeden Fall ein abendfüllender Roman. Im zweiten Teil des Buches, konzentriert sich Bervoets zudem dann mehr auf das Privatleben der Protagonistin, als auf die verstörende Tätigkeit, welcher sie und ihre Freundin Sigrid nachgehen. 

Vollends undurchsichtig fand ich die Form des Romans. Kaleigh erzählt die Geschehnisse einem Anwalt, der ihre Kollegen in einem Rechtsstreit gegen die Firma Hexa vertritt, dem Kaleigh selbst aber nicht beitreten möchte. Dieses Stilmittel warf bei mir vom Beginn der Lektüre an Fragen auf. Warum wird mir der eigentliche Anlass des Briefes nicht näher erläutert? Warum bleiben eigentlich alle Protagonisten eher blass? 
Als i- Tüpfelchen präsentiert Hanna Brevoerts den Lesern ein Ende, welches sehr abrupt und in seiner Nicht - Auserzählung ziemlich unerklärlich bleibt. 

Alles in allem, eine tolle Idee, die mir zu rudimentär erzählt wird.