Rezension

Die Hunde und das große Beben

Survivor Dogs. Die verlassene Stadt - Erin Hunter

Survivor Dogs. Die verlassene Stadt
von Erin Hunter

Bewertet mit 4.5 Sternen

Lucky ist in einem Käfig gefangen. Da bringt ihm ein Erdbeben die Freiheit. Doch das Beben hat seine ganze Welt verändert. Die Stadt ist gefährlich, die Langpfoten sind verschwunden, alte Futterplätze sind nicht mehr vorhanden und das Wasser riecht eigenartig.

Als Straßenhund ist es Lucky gewohnt, für sich selbst zu sorgen. Da trifft er auf einige Leinenhunde, die sich zusammengeschlossen haben. Leinenhunde haben in den Wohnungen der Langpfoten gelebt und wurden bei dem großen Beben zurückgelassen.

In einer spannenden Handlung erfahre ich, wie die Hunde die Zeit nach dem Erdbeben erleben. Bald schon schließen sich die Leinenhunde Lucky an. Er wollte nie der Führer eines Rudels sein, doch jetzt hat er Verantwortung. Er muss den anderen beibringen, wie man jagt und eine Unterkunft findet. Er muss ihren Hundegeist wecken.

Das Buch ist anschaulich geschrieben und verknüpft geschickt die Realität eines Erdbebens mit einer phantasievollen Handlung. Der tierische Protagonist war mir sehr sympathisch. Dazu trägt bei, dass er mich als Leser an seinen Gedanken und widersprüchlichen Empfindungen teilnehmen lässt.

Das Buch lässt sich zügig lesen und hat mich schnell in seinen Bann gezogen. Die Welt nach einer Katastrophe mit den Augen eines Tieres zu betrachten, sorgt für ganz neue Einsichten.

Der Sprachstil ist detailgenau. Gefühle wie Angst und Trauer, aber auch Zuneigung und Vertrauen werden authentisch wiedergegeben. Vieles im Ablauf der Handlung entspricht dem charakteristischen Verhalten von Hunden.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Dazu beigetragen hat, dass der Autor all seinen Protagonisten Entwicklungsmöglichkeiten einräumt, die nachvollziehbar sind.