Rezension

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Die Knochendiebin und der Eid

Knochendiebin
von Margaret Owen

Bewertet mit 5 Sternen

Die junge Magierin Stur aus der Krähen-Kaste kennt nur ein Gesetz: Beschütze die Deinen! Denn von den übrigen Kasten werden die Krähen geschmäht. Dabei versorgen sie Sterbende und Tote, ein wichtiger Dienst in einem Land, in dem die Sündenseuche wütet. Als Sturs Familie für eine Bestattung zum Königspalast gerufen wird, geschieht Unerwartetes: Der angeblich tote Prinz Jasimir will ihre Hilfe! Um die böse Herrscherin zu stürzen, müssen er und sein Leibwächter Tavin Verbündete treffen – unter Sturs Obhut. Aber kann sie dem Prinzen und seinem besten Freund wirklich trauen? Eine Geschichte über Verlust und Vergeltung, über Verzicht und Veränderung, über den Willen zu überleben – und zu lieben! »Üppig, aufwühlend und … perfekt für Fans von Leigh Bardugo und Tomi Adeyemi.«, Kirkus Reviews (Quelle:Carlsen)

 

Cover/Aufbau

 

Das Cover gefällt mir richtig gut. Die gewählten Farben wirken etwas düster und dennoch sehr ansprechend. Die Krähen symbolisieren die Krähenkaste und auch das Schloss, dessen Fenster orange-rötlich und umgeben von den roten Farben mit etwas Fantasie an einen Phönix erinnern. I love it.

Das Buch ist aus der personalen Erzählperspektive von Stur, der Protagonistin, geschrieben.

 

 

Protagonisten und Nebenfiguren

 

Stur ist eine junge Hexe aus der Krähenkaste und wird mit ihrer Rotte für eine Bestattung zum Palast gerufen. Sie wirkte auf mich selbstbewusst und unabhängig und hat mir aufgrund ihrer ehrlichen und sehr direkten Art gefallen. Ich habe Stur gerne auf ihrer Reise begleitet und konnte mich sehr gut in sie hineinversetzen und ihre Handlungen nachvollziehen.

Jasimir ist der Prinz und auf die Hilfe von Stur und ihrer Rotte angewiesen. Er war mir am Anfang gar nicht sympathisch. Erst im Verlauf der Geschichte und fast schon am Ende des Buches konnte ich ihm etwas abgewinnen.

Tavin ist der beste Freund von Jasimir und aus der Habicht-Kaste. Im Gegensatz zu Jasimir mochte ich ihn von Anfang an und es hat mir sehr gefallen, dass sich zwischen ihm und Stur eine zarte Liebesgeschichte entwickelt hat.

 

„Raspele kein Süßholz, Habicht-Junge. Wir wissen beide, dass du an den Prinzen gefesselt bist, bis einer von euch beiden stirbt.“ (S.200, Stur zu Tavin)

 

Sie wollte, dass er bei ihr blieb. Nicht nur an diesem Tag, oder in diesem Mond. Sie wollte, dass er auch nach der Erfüllung des Eides blieb. Das wünschte sie sich so sehr, wie sie sich noch nie etwas gewünscht hatte. Es war stärker, als der Wunsch nach Feuer oder Stahl oder Zähnen. (S.237)                                                                                                                                                         

 

Die anderen Nebenfiguren haben mir auch sehr gut gefallen, wobei sie aber eher oberflächlich und blass herausgearbeitet waren. Ich bin gespannt, ob diese in den nächsten Teil einen größeren Raum bekommen werden.

 

Meine Meinung

 

Auf dieses Buch habe ich schon seit einigen Monaten sehnsüchtig gewartet und ich wurde nicht enttäuscht! Das ist das Debüt der Autorin und der Auftakt einer Dilogie.

Der Schreibstil der Autorin fiel mir nach einigen Seiten des Lesens nicht schwer, er ist jedoch etwas anspruchsvoller und spezieller, hat mir aber sehr gut gefallen, da damit eine gewisse Atmosphäre und Einzigartigkeit erreicht wurde.

In diesem Buch gibt es 12 unterschiedliche Kasten, die glücklicherweise am Anfang des Buches aufgelistet werden, weil ich sonst Schwierigkeiten gehabt hätte, diese auseinanderzuhalten. Ebenso haben die Charaktere sehr außergewöhnliche Namen, was mich gleichermaßen verwundert und fasziniert hat.

Die ganze Welt von Sabor (die Charaktere, die Handlung und die Weltenkonstruktion) hat mich in ihren Bann gezogen.

„Die Knochendiebin“ kann als eine abgeschlossene Geschichte gewertet werden, d.h. sie endet nicht mit einem Cliffhanger. Ich kann es jedoch kaum abwarten, Stur auf weitere Abenteuer zu begleiten und freue mich sehr auf die Fortsetzung.

 

Mein Fazit

 

Ich fand das Buch spannend, mitreißend, absolut atmosphärisch und einzigartig.

„Die Knochendiebin“ ist ein absolutes Jahreshighlight und bekommt 5/5 Sternen.