Rezension

Die Liebe zu Geschichten und den Ahnen

Das Mädchen, das in den Wellen verschwand -

Das Mädchen, das in den Wellen verschwand
von Axie Oh

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:
Mina liebt ihre Familie über alles. Als ihr Bruder sein Leben riskiert, damit seine Freundin nicht dem Meeresgott geopfert wird, opfert Mina sich selbst um beide zu retten. Mehr kann ich leider nicht verraten, da der Klappentext auch nicht weiter geht.

Schreibstil:
Das Buch geht sehr schnell los. Der Klappentext und meine Inhaltsangabe fassen nur das sehr kurze erste Kapitel zusammen. Auch wenn ich schnelle Einstiege mag, ging mir das etwas zu schnell, da mir dadurch einige Reaktionen (bzw. nicht kommende Reaktionen) etwas merkwürdig vorkamen. Danach verlangsamt sich die Geschichte jedoch etwas. Die Autorin wechselt immer wieder zwischen der im Präsens geschriebenen Gegenwart und den im Präteritum geschriebenen Rückblenden hin und her, sodass ein wunderschönes Ganzes daraus wird. Die Sprache ist sehr bildhaft, ohne sich in langen Beschreibungen zu verlieren. Und es gibt viele schöne Sätze, die ich mir markiert habe.

Die Charaktere:
Mina ist ein interessanter Hauptcharakter. Sie ist keine geübte Kämpferin, aber immer bereit es zu versuchen und ihr Bestes zu geben. Am stärksten charakterisiert wird sie durch ihre besondere Beziehung zu ihrer Großmutter. Und durch ihre Liebe zu Geschichten und Liedern, die sie ebenfalls von ihrer Großmutter hat. Ich denke, Geschichten und die Frage wie wahr sie sind, bzw. wie viel Wahrheit uns eine Geschichte über uns selbst und über unsere Welt schenkt, sind die großen Themen des Buches.

So schön Minas Beziehung zu ihrer Großmutter ist, so oberflächlich bleiben leider viele andere Charaktere. Die Liebesgeschichte habe ich nicht gefühlt und ich habe auch keine Szene gefunden, in der man mehr hätte fühlen können. Es wird einfach gesagt, dass die Liebe da ist. Auch einige andere Charaktere (vor allem die Antagonisten) bleiben für mich flach. Dafür gibt es aber fünf schöne Nebencharaktere, die gut funktionieren und interessante Beziehungen aufbauen.

Die Geschichte:
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen, vor allem weil das Setting ein wenig anders ist. Insgesamt funktioniert die Storyline gut. Sie ist aber nicht außergewöhnlich. Hin und wieder ist sie etwas vorhersehbar und Hilfe kommt immer wieder aus dem Nichts. Aber hier liegt auch nicht der Schwerpunkt dieses Buches. Den würde ich im Schreibstil und der oben beschriebenen Liebe zur Großmutter und Geschichten sehen.

Insgesamt:
Wenn Du gerne in eine neue phantastische Welt eintauchen und Dich von Geschichten verzaubern lassen willst, empfehle ich Dir dieses Buch.