Rezension

Die Macht der kleinen Gesten

Only One Letter -

Only One Letter
von Anne Goldberg

Bewertet mit 4 Sternen

Only One Letter ist der zweite Band der Reihe, kann jedoch ohne Vorwissen gelesen werden.

Liz Leben hat sich nach einem Vorfall dramatisch geändert und sie versucht seitdem, gegen ihre Ängste anzukommen. Nate, der neue WG-Mitbewohner ihrer besten Freundin, scheint dies gut zu verstehen, vermag behutsam auf sie einzugehen und ihr zu helfen. Doch er kämpft auch mit seiner eigenen Vergangenheit, der er verzweifelt entkommen will. Doch die Nähe zu Liz bringt vieles wieder hervor und stellt die junge Beziehung vor doppelt Probleme.

Die Autorin hat eine bewegende Geschichte geschrieben, die sich sehr schön mit den Ängsten und Unsicherheiten der Protagonisten auseinandersetzt. Dabei wird Nates und Liz Geschichte abwechselnd erzählt aus der Perspektive der Gegenwart und festgehalten in einem Art Logbuch von Liz ab dem ersten Aufeinandertreffen der beiden in der jüngeren Vergangenheit. Man braucht zu Beginn etwas, bis man in der Geschichte ist und muss sich erst an den steten Perspektivwechsel gewöhnen. Dennoch wird man mit jeder Erkenntnis tiefer in die Geschichte um die Beiden gezogen, lacht und leidet mit. Locker erzählt, jedoch mit jeder Menge Tiefe. Die beiden Charaktere Liz und Nathan sind spannend, aber auch herausfordernd in ihrer Verhaltensweise, die sich oft erst im späteren Verlauf erklärt. Wenn man sich jedoch ganz auf die Geschichte einlässt, kann man mit den beiden eine wahre Achterbahn der Gefühle erleben. Sehr schön war auch der Aspekt, was kleine Gesten und Kleinigkeiten doch manchmal für eine große Wirkung haben können, im negativen wie positiven.

Eine überzeugende Geschichte über innere Dämonen, und wie schwer es ist, über sie zu sprechen und sich ihnen entgegen zu stellen. Die Handlung ist verwoben und die Charaktere interessant und herausfordern. Eine Geschichte, die bewegt, wenn man sich auf sie einlässt.