Rezension

Die Realität mit Fantasie zu verbinden, das schafft so nur Kai Meyer

Asche und Phönix - Kai Meyer

Asche und Phönix
von Kai Meyer

Bewertet mit 5 Sternen

Sie ist eine Diebin ohne zu Hause - Er ist momentan DER Star in Hollywood! Zwischen ihnen liegen Welten, oder vielleicht doch nicht? Als Ash vor Parker steht weiß sie genau wen sie da vor sich hat im Gegensatz zu Parker, in dessen Zimmer plötzlich eine fremde Frau steht, die sich als Dieben entpuppt. Doch trotzdem bittet Parker Ash ihm zu helfen und zusammen gehen die beiden auf eine abenteuerliche Reise, die sich bald als Flucht vor Parkers Vergangenheit herausstellt. Dabei müssen sich beide eine wichtige Frage stellen: Kann man wirklich einen Pakt mit dem Teufel eingehen?

Freude pur: Kai Meyer ist wieder mit einem atmeberaubend, fesselndem Buch da, dass meine Erwartungen vollends übertroffen hat!
Die Grundidee des Buches ist genial, sie zeigt dem Leser auf, dass wir Menschen kein Ruhm und keine Macht zum Leben brauchen und uns diese Mischung sogar zu Kopf steigen kann.
In diesem Fall hat Parker noch rechtzeitig erkannt, in welcher schwierigen Situation er steckt und versucht mit Ash nun etwas Abstand zu seinem sonst so prominentem Lebe zu bringen. Dass er dabei auf ein Familiengeheimnis trifft, dass sowohl ihn, als auch Ash in Gefahr bringt, hätte er nicht gedacht.

Mit Ash hat Parker eine sehr willensstarke, mutige (hammermäßig mutig, so etwas habe ich selten erlebt bzw. gelesen), junge Frau an seiner Seite, die weiß, was sie will und immer zu ihrer Meinung steht. Dass sie dabei nicht jedem Ideal, besonders nicht dem ihrer Eltern entspricht macht ihr nicht viel aus. Trotzdem ist sie verletzt durch ihre Einsamkeit, die durch ihre Eigenart entstanden ist. Doch die Zeit, die sie mit Parker verbringt heilt allmählich diese Wunden, denn Ash bemerkt, dass in Parker mehr als nur ein Hollywoodstar steckt. Wenn man es schafft einen Blick hinter seine Fassade zu werfen, bekommt man einen jungen Mann zu sehen, der mehr sein will, als nur ein Schauspieler, der mit Elfen und Feen spricht. Dieses Gefühl verstanden zu werden, lernt er erst durch Ash kennen und zu lieben.

>>Sie fand nicht das, was die Heerscharen seiner Fans in ihm sahen; vielmehr entdeckte sie eine Wahrheit, die sie berührte.<< (S.93)

Der Schreibstil ist wunderbar fantastisch lebendig. Die Bilder mit denen Kai Meyer schreibt und beschreibt erwachen beim Lesen zum Leben und ich hatte keine andere Möglichkeit, als mit Ash und Parker zusammen zu flüchten und zu kämpfen, Puzzleteile zusammen zu fügen und Lösungen zu finden. Aber auch die Gefühle kommen hierbei nicht zu kurz, man kann sich gut in die Personen einfühlen ihre Handlungen nachvollziehen und mit ihnen fühlen. Wenn die Geschichte sonst ernst, spannend, actionreich ist, schafft es Kai Meyer hin und wieder die Situationen durch klasse Humor, der meistens in den Dialogen zu Tage kommt, aufzulockern.

Das Buch Asche und Phönix erinnert ein bisschen an die Arkadien Trilogie ohne ein Abklatsch zu sein. Zum einen spielt die Storry in Südfrankreich und zum Anderen sind es nicht die selben Charaktere und trotzdem besitzt dieses Buch den gleichen Charme wie die Arkadien Trilogie. Denn auch diesmal schafft es Kai Meyer wieder die Wirklichkeit, Realität mit seiner Fantasie, etwas fantastischem zu verbinden.