Rezension

Eine neue und moderne Aufarbeitung von faustischen Pakten

Asche und Phönix - Kai Meyer

Asche und Phönix
von Kai Meyer

Bewertet mit 5 Sternen

Eine neue und moderne Aufarbeitung von faustischen Pakten. Die ziemlich aufregende Flucht und Jagd der beiden Hauptpersonen ist atemberaubend und bindet bzw. fesselt einen ans Buch. Wer steckt wirklich hinter all dem? Eine spannende Geschichte, die vor allem im Nachhinein an einen haften bleibt.

Mein Fazit

Thema und Aufbau

Die gesamte Geschichte ist wie ein Theaterstück bzw Film aufgebaut. So haben wir, nicht wie üblich “Prolog” und “Epilog”, sondern “Vorspann” und “Abspann”. Die Geschichte ist in drei Akte geteilt. Es erinnert also tatsächlich stark an ein Theaterstück; passend zur Geschichte. Die Bedeutung des Vorspanns wird relativ spät erst klar.

Großes Thema der Geschichte ist wohl der “Verkauf der Seele”, oder wie wir es seit Goethe bezeichnen würden “faustischen Pakt”. Wer die Geschichte liest, sollte sich bis Klärung dieser Information aber noch bis etwa zur Hälfte des Buches gedulden.

Charaktere

Parker Cale ist ein gefeierter britischer Superstar. Schon früh hat er seine Mutter verloren, an die er sich kaum erinnern kann. In das Schauspiel-Geschäft ist er durch seinen Erfolggierigen Vater gelangt. Weswegen er sich zu Beginn der Geschichte in einer Pressekonferenz von ihm lossagt. Er will nicht weiter unter seinen Händen handeln müssen. Also ergreift er die Flucht, doch wohin, weiß er selbst noch nicht.

Ash, die während der Geschichte ohne Nachnamen bleibt, ist eine geheimnisvolle und verschlossene Frau, die sich ihren Unterhalt hauptsächlich damit verdiente, als Aushilfe in Hotels zu arbeiten. Das immer Diebstähle geschehen, sobald sie die Arbeit antritt, scheint bisher noch nie Rückschlüsse auf sie gegeben zu haben. Ihr neuster Job führte sie in das Hotelzimmer von Parker Cale, mit dem sich alles in ihrem Leben veränder würde. Ihr Markenzeichen ist vor allem ihr Blick fürs Detail, den sie im Laufe der Jahre erlangt hatte und die Polaroidkamera.

Schreibstil und Erzählperspektive

Kaptielweise wird zwischen der Sicht von Ash und Parker gewechselt, die jeweils aus der personalen Erzählperspektive geschrieben werden. Ab etwa dem zweiten Akt, kommt eine weitere Person hinzu, die sich durch kursive Schreibweise von der anderen unterscheidet. Der Schreibstil ist einfach sehr angenehm und flüssig zu lesen.

Endfazit

Die beiden Hauptcharaktere sind mir ungemein sympathisch geworden. Obwohl sie sehr unterschiedlich waren. Vielleicht es genau das, warum so viele von Kai Meyer schwärmen. Auch, wenn ich das noch immer nicht verstehen kann. Dennoch muss ich gestehen, dass ich die Art und Weise des Schreibstils erst im nachhinein wirklich loben muss. Dass ich das Buch gerne gelesen habe, zeugt wohl genau davon. Dadurch, dass ich mir eine Bindung zu den Personen von Parker und Ash aufbauen konnte, wurde es noch weit angenehmer.

Erst dachte ich, als es langsam in thematische Richtung von “Faust” bzw. Pakten ging: Oh bitte! Aber ich muss sagen, die persönliche und neue Verpackung in die moderne Welt ist wirklich gut gelungen.

Letztendlich muss ich das Buch einfach wirklich weiterempfehlen. Es war super und entspannt zum Lesen; auch wenn es mir erst wirklich bewusst wurde, als die Geschichte zuende war – nach langer Zeit, als würden Freunde für immer aus meinem Leben verschwinden.

Großes Lob dafür!