Rezension

Dieses Buch sorgt für Fernweh und macht Lust auf La Palma

Glück ist meine Lieblingsfarbe - Kristina Günak

Glück ist meine Lieblingsfarbe
von Kristina Günak

Bewertet mit 4.5 Sternen

Juli hat als Versicherungskauffrau in Hamburg gearbeitet. Eines Tages lässt sie den langweiligen Job, die Beziehung, die schon lange vorbei ist und alles andere hinter sich und geht nach La Palma, um hier das Glück zu suchen. Sie versteht kaum Spanisch, da Spanier sehr schnell reden, jobbt in einem Foodtruck und führt Hunde aus, doch sie fühlt sich viel freier. Auf der Party ihres besten Freundes lernt sie den verkrampft wirkenden Quinn kennen…

Schon auf den ersten Seiten von „Glück ist meine Lieblingsfarbe“ ist die Insel La Palma so beschrieben, dass ich am liebsten sofort meinen nächsten Urlaub dort buchen würde. Das ist noch untertrieben; ich hatte einen akuten Anfall von Fernweh und Lust, selber zur Aussteigerin zu werden.

Das Buch vermittelt auf der einen Seite eine Wohlfühlatmosphäre, indem von Julis Sehnsucht nach Freiheit und Glück geschrieben wird. Auch die wiederholte Schilderung des warmen Klimas, von Meer und Strand auf La Palma sorgen für Wohlbehagen.

Auf der anderen Seite behandelt das Buch sehr ernste Themen. Juli und Quinn haben beide ihr Päckchen zu tragen und nähern sich nur sehr langsam einander an. Doch das verleiht dem Buch Tiefe und macht es umso lesenswerter.

Das zentrale Thema des Buches ist der Konflikt zwischen dem Verantwortungsgefühl/ Pflichtbewusstsein und dem Wunsch nach Glück. Juli folgt ihrem Herzen und will das Glück finden. Ihre Familie will sie immer wieder dazu bewegen, endlich Vernunft anzunehmen und wieder nach Deutschland zurückzukehren, um wieder Verantwortung für ihr Leben zu übernehmen. Doch die Frage ist, ob es nicht auch möglich ist, seinem Herzen zu folgen und trotzdem einen verantwortungsvollen Weg zu finden.

Juli ist eine Person, die dem Leser sehr schnell ans Herz wächst. Ich hätte es jedoch schön gefunden, wenn auch die anderen Personen ein wenig mehr ausgearbeitet worden wären. Sie sind zu sehr Randpersonen gebliebenen, es fehlt ihnen an Tiefe. Einzig Juli, Quinn und Malte sind mit Leben gefüllt.

Insgesamt ist „Glück ist meine Lieblingsfarbe“ ein schönes Buch zum Lesen im Urlaub oder für zwischendurch zur Entspannung.