Rezension

Düster und humorvoll

Wie man einen Prinzen tötet -

Wie man einen Prinzen tötet
von T. Kingfisher

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:
Marra ist die jüngste von drei Prinzessinnen. Nachdem ihre älteste Schwester kurz nach deren Hochzeit mit einem Prinzen verstorben ist, nahm die mittlere Schwester deren Platz ein. Marra musste in ein Kloster umziehen, damit sie nicht heiraten und vor ihrer Schwester einen Sohn gebären kann. Dort führt sie ein ruhiges Leben, bis sie 15 Jahre später erfährt, dass ihre Schwester misshandelt wird und in Lebensgefahr schwebt. Marra beschließt den Prinzen zu töten. Dafür braucht sie jedoch Hilfe, die sie von sehr unterschiedlichen Menschen erhält.

Setting:
Das Buch spielt in einem düsteren Märchenwald. Ich war positiv überrascht, wie düster es anfängt. Um anderen die Überraschung nicht zu nehmen, möchte ich da aber nicht allzu sehr ins Detail gehen. Nur so viel: An mehreren Stellen tauchen recht düstere Gestalten oder Orte auf, die zwar aus einem gruseligen Märchen zu stammen scheinen, mich aber größtenteils an keine konkreten Geschichten erinnert haben.

Die Charaktere:
Marra ist eine außergewöhnliche Märchen-Prinzessin. Zu Beginn der Handlung ist sie bereits 30 Jahre alt. Sie bezeichnet sich zwar selbst als stur, aber das bezieht sich meiner Meinung nach vor allem darauf, dass sie ihre Meinung nicht einfach so anpasst, sondern sich ihre eigenen Gedanken macht. Sie ist keine Kämpfernatur. Im Gegenteil: Ihr Leben im Kloster, ihre Handarbeiten und auch die härteren körperlichen Arbeiten gefallen ihr. Sie ist nicht gut in politischen Dingen und generell etwas langsam. Ich schreibe das so ausführlich, weil ich denke, dass ihr Charakter heraussticht und das Buch einzigartig macht. Das gleiche gilt für ihre Begleiter, die nach und nach dazu kommen. Sie sind alle originell und ergänzen sich perfekt.

Schreibstil:
Der Schreibstil ist schön und lässt sich gut lesen. Es gibt viele kleine Momente, die sich sehr real anfühlen und als wäre man direkt dabei. Mein einziger Kritikpunkt ist, dass einige Szenen ausgelassen wurden, die mich interessiert hätten. Die meisten anderen Fantasy-AutorInnen hätten aus dem Stoff wahrscheinlich eine Trilogie mit jeweils 800 Seiten gemacht. ;) So lang hätte es für mich nicht werden müssen, aber über ein paar Seiten mehr hätte ich mich gefreut.

Insgesamt:
Wenn Du es phantastisch, düster, aber auch humorvoll und liebevoll magst, ist das Buch genau richtig für Dich.