Rezension

Wunderbar verdrehte Geschichte

Wie man einen Prinzen tötet -

Wie man einen Prinzen tötet
von T. Kingfisher

Bewertet mit 4.5 Sternen

Treffen sich eine Prinzessin, ein Knochenhund, eine gute Fee, ein besessenes Huhn, ein Ritter und eine Nekromantin in einer Bar...

Wie wäre es zur Abwechslung mal wieder mit einem ungewöhnlichen Buch? Nettle & Bone bzw. Wie man einen Prinzen tötet ist ganz anders & damit genau mein Ding: "Haben alle noch ihre Seelen? Sind eure Schatten noch dabei? Dann lasst uns gehen, bevor sich das ändert."

 

Alle Bücher, die Ursula Vernon unter ihrem Pseudonym T. Kingfisher veröffentlicht, landen bei mir direkt auf der Wunschliste. Die Charaktere sind liebenswert schräg, die Geschichten oft ein wenig gruselig mit einer Prise Witz und – wie ich finde – durchaus Tiefgang.

Das ist auch hier der Fall. Das Buch fängt in meinen Augen etwas düsterer an als es – trotz der Thematik – am Ende ist, genau das hat mich aber damals im Englischen als auch jetzt im Deutschen direkt eingefangen. Außerdem schafft es der kleine Trupp rund um Marra, dass es sich sowohl cozy als auch spooky anfühlt. Eine großartige Mischung. 

„Sie fragte sich, ob all die alten Geschichten von Helden, die Monster töteten und in Türmen eingesperrte Jungfrauen befreiten, eigentlich lange, mühsame Versuche beinhalteten, die Monster zu finden oder die Türme überhaupt erst zu bauen. Wahrscheinlich. Nein, fast sicher. Doch wer will schon die langweiligen praktischen Teile hören? Ich. Ich will es. Dann hätte ich nicht das Gefühl zu versagen.“

Lediglich beim Alter einiger Figuren bin ich etwas zwiegespalten. Manchmal habe ich mich doch gewundert, ob das Verhalten zum Alter passt, auf der anderen Seite haben die Lebensumstände der Charaktere hieran sicher ihren Anteil & gemessen daran, dass ich ebenfalls zügig auf die 30 zugehe & manchmal vergesse, dass ich im Notfall „die Erwachsene“ bin… Passt schon!

Wenn’s etwas ruhiger, aber auch verdrehter, sein darf, kann ich euch das Buch sehr ans Herz legen. Ich mag’s sehr!