Rezension

Ein düsteres Märchen

Wie man einen Prinzen tötet -

Wie man einen Prinzen tötet
von T. Kingfisher

Bewertet mit 3.5 Sternen

Nachdem Prinzessin Marras älteste Schwester an der Seite von Prinz Vosling gestorben ist, wird ihre andere Schwester Kania mit ihm verheiratet, um ihm einen Erben zu schenken. Bald muss Marra jedoch feststellen, dass der Prinz nicht nur ihre älteste Schwester auf dem Gewissen hat, sondern dass seine gewalttätige Art auch Kania das Leben kosten könnte. So fasst Marra einen Plan: Sie will den Prinzen tot sehen und zieht dafür mit einer ungewöhnlichen, bunt gewürfelten Truppe in ihren persönlichen Krieg.

Ich muss gestehen, ich habe dem Buch anfangs etwas unrecht getan. Die erste Buchhälfte zog sich für mich wie Brei und erschien mir wie eine sehr lange Einleitung für die eigentliche Handlung. Doch glücklicherweise wurde dieses Buch, dass eigentlich ein sehr düsteres Märchen erzählt, dann doch noch besser. 

Der Schreibstil ist für einen Fantasyroman etwas gehobener und jedes Wort wirkt dabei wohl durchdacht. Rückblicke in die Vergangenheit werden wie selbstverständlich in die Handlung eingewoben als wenn die Protagonistin just in dem Moment noch einmal daran zurückdenkt. 

Die Handlung selbst ist dabei sehr viel düsterer als erwartet, unsere Helden dazu  fast untypisch, denn sie entsprechen mal ausnahmsweise keinen Klischees, was ich sehr erfrischend fand. Marra, die Protagonistin, ist bereits 30 Jahre alt und zudem ausnahmsweise mal nicht die äußerlich perfekte Schönheit. Und auch Fenris kommt als männlicher Gegenpart mit seinen 40 Jahren verhältnismäßig alt für das Genre daher. 

Ein bisschen Liebe mit fast schon typisch märchenhafter Zurückhaltung gibt es hier auch und ich fand die dezente Romantik, die ab und an in der Luft lag, sehr süß und unterhaltsam. Auch darüberhinaus hat der Roman seinen ganz eigenen Humor und bringt einen des Öfteren zum Schmunzeln.

Das Buch kommt mit 352 Seiten für einen Fantasyroman recht kurz daher, daher finde ich es schade, dass die Geschichte so lange braucht, um an Fahrt aufzunehmen. Trotz auch ein paar Stärken vergebe ich daher 3,5 Sterne.