Rezension

Düster und sehr atmosphärisch

Talberg 1935 -

Talberg 1935
von Max Korn

Bewertet mit 4 Sternen

„Talberg 1935“ ist der erste Band der Talberg-Reihe des Autors Max Korn der selbst in dem kleinen Ort Thalberg im Bayerischen Wald aufwuchs, der ihn zu diesen Romanen inspirierte.

Wilhelm Steiner, der Sohn des reichsten Bauern - Josef Steiner - in Talberg, ist in den Ort zurückgekehrt, um dort eine Stelle als Lehrer anzutreten. Er hat einen Aussichtsturm errichten lassen, den er für Vermessungszweck nutzen wollte. Im Dorf geht allerdings das Gerücht um, dass er seine Frau - Elisabeth Wegbauer – dort hinunter werfen wollte. Nun liegt allerdings Wilhelm selbst tot am Grunde seines Turms und es sieht nicht nach Selbstmord aus. Karl Leiner soll klären, was vorgefallen ist, aber die Dorfbewohner machen es ihm nicht leicht, lediglich Elisabeth ist etwas auskunftsfreudiger.

Die Atmosphäre, die Max Korn hier geschaffen ist ist düster und passt perfekt in die Zeit. Ohne viele Emotionen beschreibt er das Dorfleben und ich bekam schnell eine gute Vorstellung von den Bewohnern und auch von der Umgebung. Talberg ist ein kleines Dorf, die Dorfbewohner sind eine eingeschworene Gemeinschaft und tonangebend sind dort die Steiners – insbesondere Josef. Die Charaktere waren mir – abgesehen von der jungen Elisabeth – unsympathisch.

Es dauert eine Weile bis Spannung in die Geschichte kommt, da der Autor zuvor durch ausschweifende Sätze und zahlreiche Details die Atmosphäre gelungen darstellt.

Im vorderen Innencover befindet sich eine Übersicht über die wichtigsten Familien des Dorfes und die übrigen Charaktere. Diese fand ich durchaus hilfreich, da es dadurch leichter war die Übersicht zu behalten und die Personen entsprechend zuzuordnen.

Das Ende ist überraschend und in sich stimmig. Obwohl es sich um eine Reihe handelt, kann man diesen Band für sich allein lesen. Für mich blieben keine Fragen offen.

Auch wenn es mich nicht in das Talberg von 1935 zieht, neugierig wie es dort 1977 und 2022 weitergeht bin ich nun schon.