Rezension

Geheimnisvolles Talberg

Talberg 1935 -

Talberg 1935
von Max Korn

Bewertet mit 5 Sternen

"Talberg 1935" von Max Korn ist der vielversprechende Auftakt einer Trilogie. Die Handlung spielt im titelgebenden Ort Talberg, eine kleine Ortschaft im bayrischen Wald.
Der Holzturm auf dem Cover wurde unter der Aufsicht vom Lehrer Steiner gebaut und nach einer stürmischen Nacht liegt er tot am Fuße desselben. Seine Frau Elisabeth fühlt sich bedroht vom eigenen Schwager Johannes und auch vom Schwiegervater, dem alten Steiner. Zur Aufklärung des Todesfall wird von diesem die Polizei benachrichtigt, die in Gestalt von Polizeimajor Karl Leiner vor Ort auftritt.
Die Geschichte, die sich hier abspielte breitet sich sehr langsam und in Bruchstücken vor uns aus. Nach und nach werden uns die einzelnen Beteiligten vorgestellt, auch in Rückblicken. Nach und nach bekommt man einen guten Überblick über das Dorf und seine Bewohner, bei den meisten ist es auch sehr schwierig, Sympathien aufzubauen.
Erzählt wird hier mit viel künstlerischer Finesse aus unterschiedlichen Perspektiven und Zeiten. Das Tempo lässt uns Zeit, sich an Zeit und Ort zu gewöhnen. Es ist eine düstere Zeit, eine Zeit der Entbehrungen, der Verdächtigungen und des Mißgunstes. Diese ganze düstere Atmosphäre kommt hier wirklich sehr gut rüber, man hört fast den Wind in den hohen dunklen Tannen rauschen. Und nebenbei geht die Suche nach einem Täter weiter und die Verdächtigen werden nicht weniger. Ein wenig Aberglaube spielt auch mit hinein, das paßt sehr gut zur Zeit und Handlung.
Zum Ende hin kommt noch etwas Spannung auf, ansonsten war es eine eher ruhige, gut erzählte Geschichte, die sicher nicht jeder mag. Ich freue mich schon sehr auf die folgenden Bände.