Düstere, brutale Geschichte, die mich nicht immer gepackt hat
Bewertet mit 3 Sternen
Der erste Teil der Chroniken von Alice von Christina Henry handelt von Alice Flucht aus der Anstalt und ihrer abenteuerlichen und gleichzeitig brutalen Reise, um eine dunkle Macht zu besiegen.
Das Cover ist sehr schön gestaltet und besonders die Pfotenabdrücke auf dem Buchschnitt gefallen mir gut und haben mich mitunter zum Kauf bewegt.
Die Stimmung ist in der Geschichte durchgehend düster und brutal. Viele Menschen und Wesen sterben, es fließt viel Blut. Jedoch ist mir das Vergewaltigungsthema an manchen Stellen zu viel und zu überflüssig erschienen.
Die Umsetzung der Ereignisse, die Alice in Lewis Carrols Original widerfahren, ist in dieser brutalen Version ebenfalls gelungen, allerdings erschienen mir die einzelnen Ereignisse teilweise sehr zusammenhangslos. Durch diese Aneinanderreihung von Ereignissen, die häufig nicht aufeinander aufbauen, finde ich die Story streckenweise nicht gerade spannend. Sobald ein Ereignis abgeschlossen war, fiel es mir an vielen Stellen schwer, weiterzulesen, da keine Spannung für das nächste Abenteuer aufgebaut wird. Auch das Ende hat mich etwas enttäuscht. Die ganze Reise über ist es Alice Ziel, das Kaninchen und den Jabberwock zu finden und zu besiegen. Als es dann soweit ist, geht alles ziemlich schnell und unspektakulär zu Ende.
Alice trifft auf ihrer Reise viele besondere Charaktere. Die Umsetzung der Charaktere aus dem Original finde ich sehr interessant. Man erkennt die Charaktere wieder und auch ihre Wesenszüge sind sehr gut in diese düstere Version übertragen und herausgearbeitet. Insbesondere Grinser erinnert mich charakterlich sehr an die Vorlage.
Der Schreibstil der Autorin ist einfach gehalten, sodass man beim Lesen gut folgen kann. Auch brutale Szenen werden nüchtern beschrieben.
Alles in allem handelt es sich um eine gute Umsetzung des Originals in eine düstere, brutale Welt. Da mich die Handlung nicht immer gepackt hat und ich mich häufig selbst zum Weiterlesen überreden musste, gibt es von mir nur 3 Sterne. Trotzdem werde ich dem nächsten Teil auf jeden Fall eine Chance geben.