Rezension

Düstere Heimat

Krummes Holz
von Julja Linhof

Bewertet mit 3 Sternen

Nach fünf Jahren kehrt der 19jährige Jirka auf den heimatlichen Hof im "Krummen Holz" zurück, wo noch seine Schwester und seine demente Großmutter leben, der Vater ist verschwunden. Alles ist heruntergewirtschaftet, die Schwester von Jirka enttäuscht, einzig Leander, der Sohn des ehemaligen Hofverwalters und damaligen väterlichen Freundes von Jirka, begleitet ihn bei seiner Rückkehr.

Die Autorin erschafft mit ihrer düsteren bildgewaltigen Sprache eine bedrückende Stimmung, die sich durch das komplette Buch zieht und bestens zu dem Beschriebenen passt. Die Charaktere sind für mich so gezeichnet, dass man wohl vielleicht absichtlich zu keiner der Personen eine besondere Beziehung aufbaut, so sehr lastet die Vergangenheit und auch die aktuelle Situation auf Allen.

Mir ist das Lesen aufgrund der negativen Grundstimmung und eigentlich fehlenden Handlung sehr schwer gefallen, unangekündigte Zeitsprünge, mit denen ich ansonsten nie Probleme habe, verwirrten mich zwischendurch des Öfteren. Man merkt jedoch, dass der Autorin mit ihren feinen Formulierungen ein großes literarisches Talent innewohnt. Empfehlen kann ich den Roman solchen Lesern, die schwierige handlungsarme Literatur gewöhnt sind und mögen, sie werden durch ein kunstvolles Werk belohnt werden. Mir persönlilch war alles ein wenig zu dunkel und negativ, so dass kein richtiger Lesefluss aufkommen konnte.