Rezension

Ein bisschen wie Romeo und Julia

Wir sehen uns am Meer - Dorit Rabinyan

Wir sehen uns am Meer
von Dorit Rabinyan

New York 2003
9/11 ist noch äußerst präsent. Mitten drin: Liat, eine israelische Jüdin, und Chilmi, ein Palästinenser. Beide lernen sich in New York kennen und fühlen sich zu einander hingezogen. Liat sträubt sich hartnäckig und geht dann doch eine Beziehung mit Chilmi ein. Doch während Chilmi mit einem Künstlervisum in der Stadt lebt, muss Liat in wenigen Monaten zurück nach Tel-Aviv. Die kulturellen Unterschiede sind enorm und daher soll die Beziehung pünktlich am 20. Mai 204 enden. Und dann werden die Gefühle während des Herbstes und des ungewöhnlich harten Winters immer intensiver.

Eine Liebesgeschichte, die an Romeo und Julia erinnert.
Obendrein bot mir der Roman die Gelegenheit, meine kürzlich in New York verbrachte Zeit ein wenig Revue passieren zu lassen. Aber da nur nebenbei.
Die Entwicklung der beiden Protagonisten und ihrer Beziehung ist anschaulich dargestellt. Wie schnell sie sich doch an das Miteinander gewöhnt haben und wie verschwenderisch sie doch mit der gemeinsamen Zeit umgegangen sind. Und immer wieder stellt sich der Leser die Frage, wie es für die beiden nach New York weitergehen soll.
Alles gepaart mit einem schrecklichen Ende.

Die langen politischen Ausführungen fand ich jedoch streckenweise anstrengend.
Aber im Übrigen enthüllt das Buch einen interessanten Blick auf die Konflikte in Jerusalem.
Keine leichte Kost, aber sehr ansprechend.