Rezension

Viel Potential, wenig draus gemacht

Wir sehen uns am Meer - Dorit Rabinyan

Wir sehen uns am Meer
von Dorit Rabinyan

Bewertet mit 3 Sternen

Ich habe das Buch geliehen bekommen mit einem sehr guten Feedback, das ich leider nicht ganz wiedergeben kann. Die Story an sich hat jede Menge Potential und ist auch interessant, sie erinnert ein wenig an Romeo und Julia, die aussichtslose Liebe, doch war die Geschichte am Ende schon sehr langatmig geschrieben. Der Schreibstil an sich ist gehoben und macht Lust das Buch zu lesen, nur die Passagen sind manchmal so lang, da habe ich so manche Paragraphen überflogen. 
Die Geschichte handelt von Liat, einer israelischen Studentin, die für ein halbes Jahr nach New York reist und dort den Palästinenser und Maler Chilmi kennen und lieben lernt. Doch ihre konservative Erziehung lässt es nicht zu, dass sie ihrer Liebe eine Chance gibt, sie sieht es mehr als eine Affäre auf Zeit, was mit ihren eigentlichen Gefühlen nicht im Einklang ist, da sie Chilmi in Wahrheit sehr gern hat. Chilmi aus seiner Sicht sieht das Ganze eher toleranter, nur ist das Buch aus der Perspektive von Liat geschrieben und wir bekommen eigentlich von Chilmi nur das mit was Liat ahnt oder was er direkt im Dialog sagt. 
Da das Thema eine politische Sichtweite hat, würde ich es besser finden auch die Gedanken von Chilmi zu erfahren. Darüber hinaus hat mich Liat manchmal mit ihrer Art richtig genervt, ich fand sie ziemlich egoistisch und arrogant. Das sie das einfach nur zugab machte die Sache auch nicht einfacher. 
Das Ende möchte ich hier nicht verraten, ich glaube es wird genügend Leser geben die sich mit dem Roamn anfreunden werden. Ich habe leider etwas mehr erwartet und einen tieferen Einblick in die politischen Hintergründe der beiden Völker. Deshalb gebe ich drei Sterne für den Roman.