Rezension

Ein Buch, das lange nachhallt

Die guten Frauen von Safe Harbour -

Die guten Frauen von Safe Harbour
von Bobbi French

Das Leben der Protagonistin Frances Delaney ist von einigen Schicksalsschlägen geprägt, und Halt findet sie nur bei ihrer besten Freundin Annie. Nach einem Streit verlässt sie ihren Geburtsort Safe Harbour Hals über Kopf und führt in einer anderen Stadt ein sehr zurückgezogenes Leben, in dem Putzen und Ordnung halten ihren Tagen eine Struktur geben. Ihre wenigen Sozialkontakte bestehen hauptsächlich zu der Familie, bei denen sie seit vielen Jahren als Haushälterin arbeitet. Besonders zur Teenagertochter Edie hat sie eine ganz besondere Verbindung.

Frances muss aber einen weiteren Tiefschlag verarbeiten, denn sie leidet an einem bösartigen Hirntumor. Lebensverlängernde Maßnahmen lehnt sie ab, kündigt stattdessen, um ihre letzte verbleibende Zeit in vollen Zügen zu genießen. Edie ist ihr dabei eine große Stütze und ermöglicht ihr ein Wiedersehen mit ihrer Jugendfreundin Annie.

„Die guten Frauen von Safe Harbour“ ist das Erstlingswerk der kanadischen Psychotherapeutin Bobbi French, wobei das Buch einen aussagekräftigeren Titel mehr als verdient hätte. Die Autorin schildert schnörkellos und klar und mit einer unglaublichen Herzenswärme die Lebensgeschichte von Frances mit allen Höhen und Tiefen. Trotz der ernsten Themen, die nachdenklich machen und mir mehr als einmal die Tränen in die Augen getrieben haben, vermittelt Frances Geschichte doch Hoffnung, und auch der Humor kommt hier nicht zu kurz. Insbesondere die Frotzeleien zwischen den beiden Freundinnen haben mich zum Schmunzeln gebracht.

Ich habe dieses Buch mit einem lachenden und einem weinenden Auge gelesen, manchmal sogar beides zur gleichen Zeit, und es wird noch eine ganze Weile in mir nachhallen.