Rezension

Ein monumentaler Moment

Vincent und das Großartigste Hotel der Welt -

Vincent und das Großartigste Hotel der Welt
von Lisa Nicol

Bewertet mit 5 Sternen

Schlicht und ergreifend großartig - Zwischen Tränen in den Augen und absolutem Wohlbefinden

Nach dem Tod seines Großvaters erbt Vincent dessen Schuhputzkiste und damit das Familienunternehmen. Als ihm kurz darauf Florence Wainwright-Cunningham, die 11-jährige Leiterin des „The Grand“ über den Weg läuft, wird er kurzerhand zum Schuhputzer des großartigsten Hotel der Welt ernannt. Dort angekommen kann Vincent seinen Augen nicht trauen - ihn erwarten gigantische Gärten, persönliche Taschenhunde und die verrücktesten Suiten, die ein Kind sich vorstellen kann. Doch manche davon sollten besser geschlossen bleiben, egal wie verlockend sie sein mögen...

„Vincent und das großartigste Hotel der Welt" ist ein Kinderbuch von Lisa Nicol.

Die Geschichte rund um Vincent und Florence konnte mich schon ab der ersten Seite, mit der Beschreibung des Städtchens Barry, gefangen nehmen und hat mich bis zur letzten Seite nicht mehr losgelassen. Das liegt vor allem an dem charmanten Schreibstil der Autorin, mit dem sie den Leser direkt einbindet, und den lustigen Einwürfen des Co-Autors, dessen bewegendes Geheimnis erst ganz am Ende gelüftet wird. 

Die familiäre Atmosphäre der Geschichte lud zum Wohlfühlen ein und war gleichzeitig überraschend emotional. Ich hatte mehrmals Tränen in den Augen und war geschockt wie tief dieses Buch mich berühren konnte. 

Vincent ist ein vollkommen gewöhnlicher elfjähriger Junge, der mit seinen Eltern, und seinen Geschwistern in Barry lebt. Er ist ein unglaublich authentischer Protagonist und ein wirklich gutes Vorbild für alle Leser*innen. 

Florence Vivienne Delilah Everest Wainwright-Cunningham die Dritte ist von ihrem Namen bis zu den türkisfarbenen, Bach-spielenden Schuhen großartig. Und das stimmt wirklich. Sie ist genau die Art von Freundin, die jeder haben sollte - unterstützend, motivierend und ehrlich. 

Auch die Nebencharaktere, von Rupert mit seinen hyperaktiven Hüften, zu Aufzugklavierspielerin Zelda und Dr. Maaboottee und sogar die frühreife Rose, ähem, ich meinte natürlich Marilyn, muss man einfach gernhaben. 

Dieses großartige Buch behandelt unter anderem die Themen Freundschaft, Familie und Verlust und hält dazu so einige wichtige Messages bereit. 

Es macht einfach nur Spaß, die Freundschaft der beiden Kinder mitzuerleben, mit Vincent das Hotel zu erkunden und zu beobachten, wie die Gäste des Hotels Stück für Stück zu sich selbst zurückfinden. 

Ich empfehle „Vincent und das großartigste Hotel der Welt“ jedem, sowohl groß als auch klein, denn wir alle können ein bisschen Großartigkeit in unserem Leben vertragen. 

Und - wer weiß - vielleicht verändert das großartigste Hotel der Welt ja auch dich?