Rezension

Ein tolle Idee und ein geniales Grundgerüst, als Einteiler aber insgesamt ein wenig zu oberflächig

Das Flüstern der Magie
von Laura Kneidl

Bewertet mit 3.5 Sternen

Geniales Grundgerüst und wundervolle Idee - als Dilogie hätte es evtl. ein wenig mehr in die Tiefe gehen können

Das Flüstern der Magie hat mich am Anfang sehr bezaubert. Ich fand die Idee der magischen Archivarin Fallon in Edinburgh einfach großartig. Auch machte mich der Klappentext sehr neugierig, was es mit dem Diebstahl von Reed auf sich hat. Dazu das traumhafte Cover und die Charakterillustrationen und ich war absolut gefangen und das Buch lag im Einkaufskorb. 

Der Einführungsteil der Handlung hat mir auch noch sehr gut gefallen. Fallon als Charakter ist super interessant und eigensinnig. Sie macht was sie will, versorgt sich selbst und hat die moralischen Grenzen immer ein wenig ausgedehnt, um weiterhin auf eigenen Füßen stehen zu können. Auch die rebellische Ader in Bezug auf die magischen Gegenstände fand ich sehr sympathisch und authentisch. Wer würde denn bitte nicht ein magisches Tablett benutzen, das einem das Essen serviert? ;) 

Auch Reed war zu Beginn sehr mysteriös und ein klein wenig düster. Er war sehr interessant und hatte auch sehr viel Potenzial. Man merkte schnell, dass ihn ein großes Geheimnis umgibt und Fallon es zwar merkt, sich aber dennoch zu ihm hingezogen fühlt. 

Leider ging mir aber die Handlung und die Beschreibungen nicht ausreichend die Tiefe. Die magischen Gegenstände sorgten zwar immer dafür, dass Fallon etwas zu tun hatte und die Handlung voran schreitet, aber sie haben meiner Meinung nach eine viel zu kleine Rolle eingenommen. Und die meisten Gegenstände waren auch so harmlos, dass man sie den Menschen nicht hätte wegnehmen müssen. Hier habe ich das größte Potenzial der Geschichte gesehen, was nicht so richtig ausgeschöpft wurde. 

Die Einsätze von Fallon gerieten leider schnell in den Hintergrund, da es später nur noch darum ging, die Tarotkarten ausfindig zu machen. Hier war mir der Twist mit Reed leider viel zu flach. Ich hatte hier ein riesiges Rätsel oder eine Art Geheimgesellschaft erwartet. Der Grund, warum Reed die Tarotkarten dann gestohlen hat, ist verhältnismäßig banal.

Fazit: Auch sonst konnte mich die Handlung leider nur wenig überraschen und mitreißen. Als Dilogie hätte die Geschichte vielleicht ein bisschen mehr Tiefgang bekommen und man hätte noch mehr in die magische Welt der Artefakte eintauchen können. Ein klarer Pluspunkt ist für mich aber die Aufmachung des Buches, der grundsätzliche Schreibstil und die authentische und symphytische Fallon.