Eine beängstigende Perspektive der Welt...
Das Cover des Buches ist zunächst einmal auffallend. Das leuchtende Geld auf dem schwarzen Untergrund sticht ins Auge. Auf den zweiten Blick offenbart es einen DNA-Strang, was ideal zum Inhalt des Buches passt, aber für Leute, die sich mit der Materie nicht auskennen, nur schwer erkennbar ist.
Man ist direkt im Geschehen, bei dem der US-Außenminister tödlich zusammen gebrochen ist und alle in heller Aufregung sind. Das ist aber erst der Auftakt zu einer Geschichte, die erst so nach und nach ihre Ungeheuerlichkeit preisgibt.
Die Geschichte teilt sich in verschiedene Handlungsstränge, die einzeln betrachtet interessante Geschichten abgeben. Zusammengenommen bilden sie aber ein großes Geflecht aus einzelnen Entwicklungen an unterschiedlichen Orten des Planeten, die am Ende alle zu einem großen Abschluss kommen. Dabei dreht sich alles um das zentrale Thema: Genmanipulation und seine Möglichkeiten mit Pflanzen und (Designer-)Kindern. Teilweise war ich schockiert, was schon heute alles möglich zu sein scheint und was für Risiken sich daraus ergeben können.
Die Kapitel sind vom Autor Marc Elsberg kurz gehalten und springen immer wieder zwischen den verschiedenen Handlungssträngen hin und her. Das hat es mir teilweise etwas schwer gemacht, da ich mich immer wieder in kürzester Zeit in den anderen Plot hineinversetzen musste um dann (manchmal) nach zwei Seiten schon wieder in den nächsten Handlungsstrang katapultiert zu werden. Das macht es aber auch möglich, die einzelnen Handlungen parallel zu erzählen um zeitliche Lücken und Sprünge zu vermeiden. Auf jeden Fall bleiben die Handlung bis zum Schluss verworren und sehr unklar.
Es handelt sich um einen Wissenschafts-Thriller, der die Fachthemen auch dem fachunkundigen Leser gut näher gebracht hat. Teilweise empfand ich die Handlung aber etwas zu ausschweifend und deshalb ermüdend zu lesen (weshalb ich auch zweimal über dem Buch eingeschlafen bin). Je weiter die Handlung aber voran rückte, desto mehr Fahrt nahm sie auf und desto höher stieg die Spannung. Das ganze endet schließlich in einem großen Finale, welches aber (extra??) ein wenig offen gehalten ist und nicht alle Fragen beantwortet. Nachdem ich die letzte Seite gelesen hatte, war ich aber auf jeden Fall ein wenig schockiert und auch nachdenklich zurückgeblieben.
Die einzelnen Charaktere in Helix sind durchweg authentische Personen, in die man sich hineinversetzen kann, aber nicht immer alle Handlungen auch persönlich so getroffen hätte. Besonders aufgefallen ist mir die stark beanspruchte und überarbeitete Sicherheitsberaterin Jessica, die selbst eine Familie zuhause hat und viel mehr Zeit mit ihr verbringen möchte, als ihre Arbeit dies zulässt.
Fazit:
Die in der heutigen Gesellschaft oft disskutierte Frage von Genmanipulation wird hier auf dramatische Weise thematisiert. Die Gefahren werden ebenso dargestellt, aber auch die Möglichkeiten aufgezeigt. Teilweise zu kurze Abschnitte für meinen Geschmack und eine (manchmal) vorhandene "Länge" lassen mich dem Buch nur 4 von 5 möglichen Sternen geben. Ich kann das Buch aber trotzdem allen Thriller-Fans sehr gut empfehlen!!