Rezension

Emotionslos und langweilig

Zwei für immer - Andy Jones

Zwei für immer
von Andy Jones

Auf Zwei für immer bin ich durch sein auffälliges Cover aufmerksam geworden, das zwar super kitschig, aber gleichzeitig auch total schön ist - und eigentlich überhaupt nicht in das Genre Liebesgeschichten-für-Männer passt. Das Cover ist für mich so sehr Frauenunterhaltung, dass ich richtig überrascht war zu erfahren, dass nicht Ivy die Ich-Erzählerin ist, sondern Fisher. Zwei für immer bricht mit dem Schubladendenken und zeigt einmal mehr, dass man ein Buch nicht nach seinem Cover beurteilen sollte. 

Das trifft aber leider auch bei einem anderen Aspekt vor. So auffällig und bunt und kitschig und schön das Cover auch ist; die Geschichte kann da leider nicht mithalten. Die Beziehung von Ivy und Fisher hat ihre Höhen und Tiefen (wobei die Tiefen überwiegen), beide zweifeln immer wieder, ob es das ist, was sie wollen. Die Geschichte setzt ein, als die beiden drei aufregende Wochen hinter sich haben und nun gemeinsam zu Ivys Eltern fahren. Als Ivy aber erfährt, dass sie schwanger ist, ist das aufregende, erotische Abenteuer erst einmal vorbei und die beiden müssen sich entscheiden, was sie vom Leben und von einander wollen. Die 41-jährige Ivy hält sich für zu alt für ihren Freund und der 32-jährige Fisher muss sich eigentlich um seinen besten Freund El kümmern, der an der Huntington-Krankheit leidet. Es ist also wieder einmal eine dieser Liebesgeschichten, die nicht ohne Krankheit und Tod auskommt. Aber eine, die nach dem Happy Ending einsetzt, nach den ersten Begegnungen und den zögerlichen Annäheurngsversuchen. Vielleicht war genaue diese an sich spannende Idee mein Problem mit der Geschichte.

Eigentlich bietet Zwei für immer Stoff für eine emotionale Geschichte, die den Leser mitreißt, zu Tränen rührt. Zwie für immer könnte auf eine traurige Art SO gut sein. Aber das ist es nicht. Oder war es zumindest nicht für mich. Die Geschichte plätschert vor sich hin, ich hatte weder zu Ivy noch zu Fisher einen Zugang. Ihre Probleme waren mir ziemlich egal und letztendlich auch, ob sie zusammen bleiben oder nicht. Von Anfang an konnte ich die Anziehung zwischen den beiden nicht nachempfinden, nicht einmal Fisher hat es geschafft mich davon zu überzeugen, was er empfindet. Für mich blieben alle Figuren blass und eindimensional und Ivy war mir die ganze Zeit über unsympathisch. Ivy und Fisher und ihre Geschichten haben mich leider in keinster Weise berührt und auch der Schreibstil hat mich nicht mitgerissen. Ich fand es weder romantisch noch kitschig noch traurig, sondern einfach nur langweilig. Der Funke ist einfach nicht übergesprungen und meiner Meinung nach fehlt dieser Geschichte jegliche emotionale Tiefe. Sie wirkt einfach lieblos runtergeschrieben.

Die Idee, eine Liebesgeschichte nach dem scheinbar glücklichen Ende zu erzählen, also nachdem man zusammengekommen ist, ist spannend und bietet viel Potential. Zwei für immer konnte mich aber leider auf keiner Ebene überzeugen. 

(c) Books and Biscuit