Rezension

Ewiglich aus dem Dunkel werde ich kommen...,

Ewiglich die Sehnsucht - Brodi Ashton

Ewiglich die Sehnsucht
von Brodi Ashton

Bewertet mit 4 Sternen

Wenn du hundert Jahre nur Dunkelheit um dich herum hast und immer wieder gefragt wirst: An was erinnerst du Dich? Würdest du dann lügen? Oder würdest du von dem Gesicht erzählen, das dich durch die Dunkelheit trägt?

Nur mit einer einzigen Erinnerung kämpft Nikki sich zurück in die Oberwelt. Nur noch ein paar Dinge klären, vor Cole davon laufen und noch einmal in jenes Gesicht sehen. Ein wildes Durcheinander produziert sie und steht vor einer schweren Entscheidung. Wird die Unterwelt ihr neues Zuhause oder kämpft sie tatsächlich um ihre Gefühle und Erinnerungen?

Reichlich verwirrt beginne ich dieses Buch. So ein abrupter Einstieg hat schon etwas. Viele Frage, neue Gesichter ohne Hintergrundwissen, sich als Leser einfach treiben lassen. Aber fühlt es sich weiterhin gut an? Hat man Lust dem Stoff zu folgen? Mit Nikki durch die Dunkelheit zu laufen? Mythen kennenzulernen und auch ihre Erinnerungen real zu erleben?

Nikki ist verwirrt, kompliziert, schwierig und ein bisschen eigenartig. Alles Dinge, die ein komplizierter Protagonist gerne mal haben darf. Welche Prüfung Nikki aber nicht aushält, sind meine tiefer gehenden Gedanken als Leser. Was würde ich tun, wenn ich nur noch wenig Zeit hätte? Dinge erledigen, die ich lange aufgeschoben habe, trotzdem ich die Worte nicht weiß, mit Menschen reden, die es verdient haben?

Ich denke so oder so ähnlich würde jeder von uns handeln. Nikki ist da eher unkonventionell, trumpft mit Dingen auf, auf die ich nie gekommen wäre. Und sie ist scheu, traut sich nicht und zählt im Geiste die Tage, die sie noch hat. Aber warum zählen? Machen! So will ich sie schüttel und wach rütteln.

Die männlichen Protagonisten haben mir auch sehr gut gefallen. Gegensätze, die sich gut ausgespielt und auch gut mitgespeilt haben. Eigentlich mag ich dieses 'Teamgerede' nicht und auch diesmal habe ich nicht verstanden, wie man sich für einen von beiden entscheiden kann, da sie beide wichtig sind. Entweder man mag sich, oder man mag sie nicht.

In die Lesart des Buches muss man sich am Anfang reinfuchsen. Kleine Überschriften sagen dem Leser, wo er sich gerade befindet und vor allem 'Davor oder Danach'. Trotzdem strauchelte ich manchmal. Wo bin ich? Was mache ich gerade hier? Mit der Zeit wurde es besser. Immerhin muss man sich erst mal orientieren, denn die Hinweise und Informationen sind erst mal recht dünn gesät.