Rezension

Familiengeschichte

Das erste Licht des Sommers -

Das erste Licht des Sommers
von Daniela Raimondi

Bewertet mit 3 Sternen

Das erste Licht des Sommers ist eine italienische Familiengeschichte, die aber eigentlich im Grunde überall im Westen einer Familie in der Mitte des 20. Jahrhunderts hätte passieren können. Es geht um Normas Beziehung zu ihrer Mutter und später zu ihrer Tochter. Der Roman ist vielschichtig, wobei die Liebe und Beziehungen immer im Vordergrund stehen. Da dachte ich bei der x-ten Affäre, ob die Familie denn keine anderen Probleme als Sex hat. Hier kam das italienische Klischee in meinen Augen sehr negativ rüber. Obwohl der Roman so seitenreich und detailliert ist, ging es wirklich immer nur um dieses Thema, in jeder Generation so ziemlich. Die Handlungsorte varrierten nur zwischen vorrangig Italien und teilweise Südamerika, New York und UK.

Der Roman ist nicht chronologisch geschrieben, sodass man sich beim Lesen fokussieren muss und sich in der richtigen Zeit wiederfinden muss, wobei die Kapitel immer die Jahreszahl angeben. Nebenbei gab es noch eine Nebenhandlung, die ich nicht ganz habe nachvollziehen können, da es plötzlich um die iranische Revolution ging, aber gut. Ein eigenständiger Roman rund um dieses faccettenreiche Thema wäre in meinen Augen angebrachter gewesen. So kam es mir zu knapp rüber und die besagte Person sehr naiv.

Man kann den Roman gern lesen, wenn man Familienromane über mehrere Generationen liest, aber ich persönlich konnte mit einer zerstörten Familie, die am Ende (SPOILER) wieder zusammenfindet, nicht viel anfangen.