Rezension

Fesselnder und spannender Roman über dunkle Geheimnisse der DDR Geschichte

Zwei fremde Leben - Frank Goldammer

Zwei fremde Leben
von Frank Goldammer

Ricarda bekommt 1973 ihr Kind im Dresdner Frauenklinikum. Es treten bei der Geburt Komplikationen auf und ihr wird mitgeteilt, dass es sich um eine Totgeburt handelt. Ricarda hat ihr Kind nie gesehen und dieser Alptraum lässt sie nicht mehr los. Sie glaubt fest daran, dass ihr Kind lebt und die Regierung dahinter steckt. Ein einsamer Kampf um die Wahrheit beginnt.
Dies ist mein erstes Buch von Frank Goldammer und ich bin wahnsinnig begeistert. Der Autor schafft es den Leser in den Bann zu ziehen. Die einzelnen Schicksale der Protagonisten haben mich berührt und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Durchweg spannend wird diese emotionale Geschichte erzählt, die dem Leser Einblicke in die dunklen Geschehnisse der DDR Geschichte gibt. Ängste und ständiges Misstrauen begleiten das Leben in der DDR. Wer ist Feind? Wer ist Freund?
Die Geschichte wird in verschiedenen Zeitebenen erzählt, die gut konstruiert am Ende zusammen fließen, doch die Ergebnisse überschlagen sich zum Schluss etwas.
Ricarda möchte die Wahrheit erfahren, was mit ihrem Kind geschah. Der Autor schafft es sehr gut die Emotionen der Protagonisten zu vermitteln. Der große Schmerz über den Verlust des Kindes haben mich berührt aber auch Ricardas Gefühl verraten worden zu sein, von ihren Eltern und dem Staat, denen sie vertraut hatte. Ihre hartnäckige Recherche bringt nicht nur Ricarda in Gefahr sondern auch den sympathischen Polizisten Rust. Dieser hat durch Zufall vom Ereignis der angeblichen Totgeburt erfahren. Die Vorkommnisse lassen ihm keine Ruhe und es kommt zu spannenden Nachforschungen, die oftmals sehr riskant sind. Der Autor versteht es sehr gut die Spannung aufzubauen. Rust war für mich sehr authentisch doch ab und zu fand ich seine Alleingänge etwas gewagt.
"Zwei fremde Leben" ist ein grandios und fesselnd geschriebener Roman, der mich sehr überzeugen konnte. Von mir gibt es eine deutliche Leseempfehlung