Rezension

Feuerteufel im Kloster

Verbrannte Gnade -

Verbrannte Gnade
von Margot Douaihy

Bewertet mit 3 Sternen

Das Cover passt absolut perfekt zum Inhalt, denn die Hauptperson ist eine sehr eigenwillige Ordensfrau, die heimlich raucht, flucht und ein ziemliches Aggressionspotenzial in sich birgt, das sie nur mit größter Selbstbeherrschung und Gebet in Zaum halten kann. Nach einer bewegten Vergangenheit, die in gelegentlichen Einschüben erzählt wird, hat sie seit einigen Monaten in dem Orden eine neue Heimat gefunden. Kinder in Musik zu unterrichten scheint ihre Berufung zu sein, doch die ganze Zukunft des Klosters steht auf dem Spiel, weil ein Feuerteufel sein Unwesen treibt.
Schwester Holiday setzt zu eigenen Ermittlungen an, weil die offiziellen Stellen die Vorkommnisse nur lustlos und stümperhaft untersuchen.
Die Idee für den Plot ist mitreißend und innovativ, doch leider hapert es an der Umsetzung. Bis auf ein turbulentes Ende plätschert die Handlung so vor sich hin. Es gibt hin und wieder neue Erkenntnisse, die jedoch nicht die Neugier anheizen. Manches an Schwester Holidays Gedankengängen ist witzig und sarkastisch, doch genauso kann sie sich in pathetischen Gefühlen und philosophischen Überlegungen verlieren.
Die Sprecherin Gisa Flake verkörpert den Charakter der Nonne nahezu perfekt. Man hört ihr gerne zu, weil sie wirklich mit Gefühl liest und die passende Stimme hat. Doch ungünstigerweise klingen bei ihr alle anderen weiblichen Personen wie überkandidelte Comicfiguren.
Nein, mich konnte das Buch nicht überzeugen. Mich interessieren auch etwaige Fortsetzungen nicht, aber die Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden.