Rezension

Heilige Maria, etc.pp.

Verbrannte Gnade -

Verbrannte Gnade
von Margot Douaihy

Bewertet mit 2.5 Sternen

Schwester Holiday, tätowiert, Punkrockfan, erst seit einem Jahr zur Berufung gefunden, raucht soeben hinter der Klosterschule, an der sie Musik lehrt, eine Zigarette, als eben jene Schule plötzlich in Flammen aufgeht. Ihr gelingt es, zwei eingeschlossenen Schülern das Leben zu retten, doch der Hausmeister Jack stirbt bei einem Fenstersturz. Und das sollen nicht die einzigen Feuer sein, die immer wieder in der Nähe von Schwester Holiday brennen, genauso wenig wie der einzige Tote. In der schwülheißen Luft von New Orleans beschließt Holiday deshalb, sich auf die Suche nach einem Mörder und Feuerteufel zu machen, denn die Polizei kommt keinen Schritt weiter. 

Puh. Das ist eines dieser Bücher, da kannte ich sogar die Leseprobe und wollte genau deshalb das Buch lesen. Mir kam Holiday wirklich cool vor und manchmal ist sie das auch. Doch je mehr das Buch voranschritt, desto unsympathischer wurde mir die gute Frau. Sie litt unter der Einbildung, eine gute Detektivin zu sein, wiederholte sogar immer wieder, wie clever sie schon irgendwelche Sachen herausgefunden hatte. Aber im Endeffekt war sie weder clever noch fand sie wirklich etwas heraus. Und okay, wenn sie sich in ihrer Vergangenheit als Miststück erwiesen hat - geschenkt. Vergangen ist vergangen. Aber wie sie hier einen Freund in die Pfanne haut, hat mich total angeekelt, zumal das für den Fall überhaupt keine Bedeutung hatte. Hauptsache, sie übersah alles, was vor ihrer Nase war und wiederholte gebetsmühlenartig (Punch intented), dass sie den Täter zu Fall bringen würde. Apropos Fall: Das war kein guter. Anscheinend gibt es in New Orleans nur unfähige Polizisten, sonst wäre die Sache bereits nach Jacks Tod aufgeklärt gewesen. Überhaupt: Wie soll die Person, die die Feuer legte, überhaupt dazu fähig sein? Im Gegensatz zu dem, was Fernsehkrimis behaupten, ist es gar nicht so einfach, ein sich schnell entfachendes und alles verzehrendes Feuer zu legen - weder in Gebäuden noch in Bussen. Nein, die Idee des Buches war gut, die Geschichte selbst war es nicht. Der Krimianteil war nach dem ersten Spannungsmoment verpufft und die Geschichte entwickelte sich dann so zäh wie der flüssige Teer auf New Orleans überhitzten Straßen. 2.5/5 Punkten.