Rezension

Gerade erst erschienen und schön hätte ich gerne den zweiten Teil!

The Legion - Der Kreis der Fünf - Kami Garcia

The Legion - Der Kreis der Fünf
von Kami Garcia

Bewertet mit 4.5 Sternen

Als Kennedy eines Tages nach Hause kommt und ihre Mutter tot auffindet, gerät ihre Welt aus den Fugen. Ihr Vater hat die Familie bereits vor vielen Jahren verlassen, zu ihrer Tante hat sie keinen Kontakt und so bleibt ihr nur der Weg ins Internat. Bevor es allerdings soweit kommt, wird Kennedy von einem Geist angegriffen. In letzter Sekunde wird sie von den Brüdern Jared und Lukas gerettet und kann nicht fassen, was die zwei ihr über sich und ihre Familie zu erzählen haben …

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich dieses Buch nur anhand des Covers, das mich so überhaupt nicht anspricht, nicht zur Hand genommen hätte. Ich hatte allerdings das Glück eine Vorab-Leseprobe zu bekommen in die ich auch direkt mal reingelesen hatte und überraschenderweise gar nicht mehr aus der Hand lesen konnte. Als ich dann zur letzten Seite der doch recht umfassenden Leseprobe kam, war ich doch sehr enttäuscht und da war für mich klar, dass ich dieses Buch lesen musste! Als es dann gestern bei mir ankam, habe ich es dann auch direkt verschlungen.

Kennedy ist eine recht ruhiges Mädchen, geplagt von vielen Selbstzweifeln, und einem großen und eigentlich ziemlich coolem Talent, was sie aber natürlich gänzlich anders sieht, Kennedy hat nämlich eine fotografisches Gedächtnis und kann sich innerhalb von Sekunden ganze Seiten komplett merken, was sie natürlich zu einem Ass in der Schule macht. Von Tod ihrer Mutter ist sie natürlich erschüttert, verwindet ihn aber erstaunlich schnell und gut. Okay, vielleicht sollte man ihr zugute halten, dass ihr auch kaum Zeit dafür bleibt. Insgesamt halte ich Kennedy für keine wirklich außergewöhnliche Figur. Solche Mädchentypen gibt es halt schon in vielen anderen Büchern zu Hauf: an sich selbst völlig zu unrecht zweifelndes Mädchen, das es doch irgendwie voll drauf hat. Trotzdem sehe ich das gar nicht mal so unbedingt als Kritik, denn ich finde, dass die Autorin Kennedy trotzdem ziemlich gut dargestellt und entwickelt hat und irgendwie mochte ich sie ziemlich gerne.
Ziemlich interessant und außergewöhnlich fand ich dafür die anderen Protagonisten, allen voran die ungleichen Zwillingsbrüder Jared und Lukas und ihren Konflikt, der ja immer mal wieder in diesem Band anklingt und ja auch ein wenig näher beleuchtet wird. Priest und Alara kommen zwar etwas zu kurz, aber bei den beiden hoffe ich, dass es im nächsten Band mehr Informationen zu ihren jeweiligen Geschichten geben wird. Über Alaras Unstimmigkeiten mit ihren Eltern wissen wir bereits aus diesem Band einiges, allerdings ohne, dass diese Thematik zu Ende geführt wurde.

Die Geschichte erinnerte mich immer ein wenig an Ghostbusters und Buffy, obwohl es unsere Protagonisten hier nicht mit Vampire zu tun bekommen, sondern mit Dämonen und Geisterscheinungen. Insgesamt stecken viele tolle Ideen drin und obwohl die Geschichte oberflächlich sehr einfach scheint, gibt es viele Zusammenhänge, die das ganze doch etwas komplexer gestalten. Ich bin sehr gespannt, inwieweit wir in den nächsten Bänden noch überrascht werden können.
Die Stimmung ist durchgehend recht düster und gedrückt, das drohende Unheil also beinahe spürbar und allgegenwärtig. Der Himmel klart lediglich durch die paar kurzen leicht romantischen Szenen zwischen Kennedy und den Zwillingen mal kurz auf. Eine kleine Liebesgeschichte gibt es für Kennedy, die sich zunächst dagegen sträubt, da sie unter großen Verlustängsten leidet, also auch. Allerdings läuft diese nur so nebenbei ein wenig mit, dominiert die Geschichte also nicht.

Wie ich schon andeutete, fesselt die Geschichte wirklich von Beginn an! Ich klebte förmlich an den Seiten und konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Das liegt vor allem auch an dem rasanten Tempo, mit dem die Story voran schreitet und an der flüssigen Sprache. Viel Zeit zum verschnaufen oder um die neuen Entwicklungen sacken zu lassen, gibt es nicht und das gilt sowohl für Kennedy als auch für den Leser. Kaum ist der eine Angriff überstanden, steht der nächste Geist oder die nächste Enthüllung schon wieder parat. Die Kapitel sind dabei immer recht kurz und mit richtigen Kapitelüberschriften versehen, was mir sehr gut gefallen hat. Generell hat das Buch auch nur knapp 330 Seiten, so dass man leider schon ziemlich bald am Ende angekommen ist.

Insgesamt bin ich also sehr angetan und ziemlich enttäuscht, dass ich das Buch schon so schnell beenden konnte. Der Erscheinungstermin ist gerade erst gewesen und nun fiebere ich schon dem nächsten Band entgegen. Also, wenn das nicht für sich spricht … [;)]