Rezension

ein gelungener Auftakt zu einer mysteriösen Reihe

The Legion - Der Kreis der Fünf - Kami Garcia

The Legion - Der Kreis der Fünf
von Kami Garcia

Bewertet mit 4 Sternen

Kennedy Waters hat sich fast schon daran gewöhnt, dass ihr Leben nicht immer so läuft, wie sie es sich wünscht. Aber dass alles komplett außer Kontrolle gerät, hätte sie sich nie vorstellen können. Alles begann mit einer wabernden Gestalt, die ihr während einer nächtlichen Suche nach ihrer verschwundenen Katze auf einem alten Friedhof erschienen ist. Zunächst hält sie diese rätselhafte Erscheinung für eine Einbildung. Doch nach vielen mysteriösen Ereignissen und einem schrecklichen Mord, der Kennedys Leben völlig zersplittern lässt, ahnt sie, dass dunkle Mächte am Werk sind und auch ihr eigenes Leben bedroht wird. Ehe sie die vergangenen Ereignisse wirklich begreifen kann, gerät sie in eine Welt uralter Geheimbündnisse mit gefährlichen Dämonen und einem wütendem Rachegeist, der nach ihrem Leben trachtet. Als wäre das alles nicht schon verwirrend genug, macht sie eines Tages die Bekanntschaft mit zwei Brüdern, die ihr von »The Legion« erzählen, einer jahrhundertealten Geheimgesellschaft, deren Aufgabe ist, die Welt vor einem mächtigen Dämon zu schützen. Zusammen mit den Brüdern begibt sich Kennedy auf eine gefährliche Suche nach der Wahrheit und der eigenen Identität.

Als ich las, dass Kami Garcia an einer neuen Reihe arbeitet, wurde ich sofort neugierig, denn schon in ihrem Gemeinschaftsprojekt mit Magaret Stohl hat sie gezeigt, dass sie viele Ideen in ihr schlummern, die Leser begeistern können. Obwohl mich die „BeautifulCreatures“- Reihe nicht hundertprozentig überzeugen konnte, wollte ich erleben, wie sie ihre Ideen in einem Solo-Projekt umsetzt. Und schon nach den ersten Seiten konnte ich feststellen, dass es durchaus positiv ist, wenn man seine eigenen Wege geht oder seine eigenen Zeilen schreibt.

Nach wenigen Zeilen nahm mich die Geschichte gefangen und ich durfte Kennedy ein Stück durch vergangene Ereignisse, die ihr Leben geprägt haben aber auch durch schöne Stunden mit ihrer Mutter, begleiten…bevor das große Chaos ausbricht. Danach ist nichts mehr, wie es war und die Ereignisse überschlagen sich. Und in mitten diesem Chaos verschmolz ich mit der Geschichte und wurde ein Teil von ihr. Die Geschichte wird nun konsequent in einem sehr schnellen Tempo erzählt und mit vielen spannenden und mysteriösen Elementen ergänzt. Kami Garcia überzeugt aber nicht nur mit einem sehr atmosphärischen Stil, sondern auch mit einem gut durchdachten und dichten Plot, der es mir unmöglich machte, dieses Buch aus der Hand zu legen. Um nicht zu viel über einzelne Ereignisse zu verraten, werde ich nicht weiter auf einzelne Charaktere dieser Geschichte eingehen, denn jeder Leser sollte sie und ihre Geheimnisse selbst ergründen können. Ich verrate nur, dass sie sehr ungewöhnlich sind und viele Überraschungen für den Leser bereithalten, denn oft haben sie eine perfekte Fassade aufgerichtet, um andere zu täuschen. Ein großer Schwerpunkt in diesem Buch sind nicht nur die mysteriösen Elemente, sondern auch ein sehr menschliches Thema: Freundschaft und die Sehnsucht nach einem ganz normalen Leben.
„...Es fühlte sich an, als hätten wir im selben Moment aufgehört, den Atem anzuhalten, und wären wieder ganz normale Jugendliche auf dem Heimweg von einer Party, um zu Hause den Kühlschrank zu plündern. Statt uns zu wünschen, dass wir noch ein Zuhause hätten...“ Seite 154

Zusammen mit Kennedy durfte ich viele ungewöhnliche Bekanntschaften machen, die nicht immer nur positiv waren. Ich gebe es zu: Ich bin, was Geister betrifft, ein richtiger Angsthase. Hier tummeln sich Geister, Dämonen und schauderhafte wabernde Figuren. Und wenn ich diese Geschichte als Film in einem Kino erlebt hätte, wäre ich wohl von einem Angestellten wegen meiner erschreckten Laute wohl rausgeworfen worden. Es gibt so viele gruselige aber auch spannende Momente, die mir oft einen eiskalten Schauer auf meiner Haut bescherten.

"... »Dann glaubst du an den Teufel?«  
»Das tut nichts zur Sache.« Jared zögerte. »Er glaubt an uns.« ..." Seite 158

Auch wenn Kami Garcia mich mit der kleinen Liebesgeschichte am Rande nicht überzeugen konnte, hat mich „The Legion – Der Kreis der Fünf“ begeistern können. Diese sehr atmosphärische, spannende und mysteriöse Geschichte glänzt durch tolle Ideen und einem dichten und überraschenden Plot und ist ein gelungener Auftakt für eine aufregende Reihe, die man durchaus auch dem männlichen Publikum empfehlen kann.