Rezension

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Guter Anfang, schwaches Ende

Alles richtig gemacht - Gregor Sander

Alles richtig gemacht
von Gregor Sander

Bewertet mit 3 Sternen

Thomas und Daniel lernen sich in der Schule kennen und werden beste Freunde. Sie leben in Rostock, zur Zeit, in der die DDR noch existierte. Als die Mauer fällt ziehen die ungleichen Freunde nach Berlin und genießen das Leben in vollen Zügen, bis Daniel plötzlich verschwindet. Als er Jahre später wieder auftaucht, hat Thomas sich ein gut bürgerliches Leben als Rechtsanwalt aufgebaut. Wie geht es nun mit den beiden nach all den Jahren weiter…

Dies ist mein erster Roman von Gregor Sander, und ich muss sagen, dass der Schreibstil mir gut gefallen hat. Man kommt leicht in die Geschichte hinein und kann der Handlung gut folgen. Der Autor ist ein Mann der leisen Töne, er beschreibt die Umgebung und es gibt kein großes Tam-Tam. Man fließt mit der Geschichte mit. Leider gab es daher für mich auch keine große Spannung oder Emotionalität. Ich habe die Fakten und Gegebenheiten zur Kenntnis genommen und gut war es.

Das Hauptaugenmerk liegt auf der Geschichte von Thomas und Daniel. Beide sind sehr unterschiedliche Charaktere und werden dennoch oder gerade deshalb beste Freunde. Da die Geschichte aus der Ich-Perspektive von Thomas erzählt wird, bekommt man natürlich keinen großen Einblick in Daniel. Das finde ich schade, da er für mich der interessantere Charakter ist.  Leider bleiben alle Figuren bis zum Ende hin ziemlich blass…

Zudem wird der Roman auf 2 verschiedenen Zeitebenen erzählt. In einigen Kapiteln wird die Vergangenheit erörtert und in den anderen Kapiteln befinden wir uns in der Gegenwart. Ich mag diesen Aufbau, weil man als Leser nach und nach erfährt, wie sich alles zugertragen hat und wie es zu dem aktuellen Zustand gekommen ist.

Ein weiterer wichtiger Aspekt in diesem Roman ist das Thema DDR vor dem Mauerfall und danach. Ich persönlich habe mich mit diesem Thema noch nicht tiefgründiger beschäftigt. Der Autor schafft es aber, dem Leser einen sehr guten Einblick in die damaligen Verhältnisse zu ermöglichen. Alles ist sehr gut mit der Geschichte über die Freundschaft verbunden.

Der Autor nimmt uns an viele bekannte Plätze in Deutschland mit, diese werden genau beschrieben, selbst wenn man noch nie wirklich dort gewesen ist. Andere Leser, die schon dort waren, können sicherlich viele eigene Erlebnisse damit in Verbindung bringen.

Das Ende war für mich leider sehr enttäuschend, weil zu viele Fragen offen bleiben.

Im Großen und Ganzen ist es ein schöner Roman, der gut zu lesen ist. Ein Highlight war es für mich leider nicht!