Rezension

Herrlich skurrile Geschichte mit liebenswerten Charakteren!

Der Freund der Toten - Jess Kidd

Der Freund der Toten
von Jess Kidd

Herrlich skurrile Geschichte mit liebenswerten Charakteren!

Auf das Buch aufmerksam wurde ich durch das wunderschöne Cover! Es sieht so sommerlich und unbeschwert aus. Doch man darf sich nicht tauschen lassen, denn die Geschichte ist viel tiefgründiger als das Cover vermuten lässt.

 

In der Geschichte lernen wir vier Freunde kennen, die nicht unterschiedlicher sein könnten. Sie kennen sich seit dem Studium und sind beste Freunde. Wir begleiten sie 20 Jahre lange und lernen die verschiedenen Stationen ihres Lebens kennen.

Zunächst konnte ich mit den Charakteren nicht viel anfangen, je weiter ich jedoch gelesen habe, umso besser konnte ich die einzelnen Charaktere und ihr Handeln verstehen und mit ihnen fühlen.

Eva ist die vernünftigste und die erfolgreichste. Sie verdient viel Geld an der Börse. Doch das Erfolg und viel Geld allein nicht glücklich machen, muss sie allzu schnell feststellen. Sie ist in Lucien verliebt, der ihre Liebe nicht erwidert. Benedict hingegen ist heimlich im Eva verliebt, doch er ist viel zu schüchtern es ihr zu gestehen. Er wird ziemlich schnell Familienvater und lebt seinen Traum als Physiker aus. Lucien und Sylvie sind Geschwister. Sie sind Freigeister und wollen Karriere in der Kunst machen. Leider funktioniert das das nicht so gut wie erhofft und Sylvie muss sich mit Aushilfsjobs über Wasser halten, während ihr Bruder in die Drogensucht abdriftet.

 

Die vier verlieren sich im Lauf der Zeit aus den Augen. Ihre Leben verlaufen ganz unterschiedlich und alle müssen Enttäuschungen einstecken. Viele Träume sind nicht in Erfüllung gegangen und viele Liebesbeziehungen haben nicht das gehalten, was sie versprochen haben. Auch ihre Herkunft bietet ganz unterschiedliche Voraussetzungen. Als sie sich wiederfinden, reflektieren sie ihr bisheriges Leben und beginnen wieder über neue Ziele zu sinnieren und erkennen, dass man nicht nur seinen nicht in Erfüllung gegangenen Träumen hinterherjagen sollte und wie wichtig Freundschaft ist.

 

Alice Adams Schreibstil ist ganz hervorragend! Sie erzählt sehr gefühlvoll die Lebensgeschichten vierer Personen. Dabei schafft sie es alle vier Charaktere ausdrucksstark herauszuarbeiten, sodass man ihre Entscheidungen, ob richtig oder falsch, nachvollziehen kann. Sie verdeutlicht, dass das Leben nicht immer so läuft, wie man es sich wünscht und dass Träume auch mal nicht in Erfüllung gehen. Man sollte jedoch niemals aufgeben, aber auch mal mit dem zufrieden sein was man hat.

 

Das Buch hat mir sehr gefallen und ich schließe nicht aus ein weiteres Buch der Autorin lesen zu wollen.

Kommentare

lena-klaudi kommentierte am 18. August 2017 um 03:35

Leider falsche Rezension zu einem anderen Buch eingestellt!

Hier die richtige Rezension:

Herrlich skurrile Geschichte mit liebenswerten Charakteren!

Auf das Buch aufmerksam wurde ich durch das fröhlich bunte Cover, das aber durch den schwarzen Hintergrund auch etwas dunkles, geheimnisvolles hat. Und genau dieses Cover passt hervorragend zur Stimmung des Buches.

 

Bereits der Anfang der Geschichte konnte mich fesseln. Wir erleben hautnah, wie Mahonys Mutter auf brutalste Weise von ihrem Mann ermordet wird. Mahony ist zu der Zeit ein kleines Baby und erlebt alles mit. Wie durch ein Wunder kommt er mit dem Leben davon.

26 Jahre später, in den 70er Jahren taucht der gutaussehende Mahony in Muldering, dem Heimatort seiner Mutter Orla auf. Den Einwohnern fällt die Ähnlichkeit zu Orla sofort auf. Mahony, der als Kind in einem Waisenhaus in Dublin aufgewachsen ist, hat dort einen alten Brief seiner Mutter erhalten und möchte nun herausfinden, was damals geschehen ist. Die Einwohner des kleinen Dorfes halten sich allerdings bedeckt und so braucht Mahony Hilfe und das nicht nur von den Lebenden, sondern auch von den Toten.

 

Der Schreibstil von Jess Kidd hat mir sehr gut gefallen! Sie versteht es Personen, Orte aber auch Situationen so bildgenau darzustellen, dass man das Gefühl hat mittendrin zu sein. Selbst skurrile Augenblicke erscheinen wie selbstverständlich und machen ihre Geschichte zu etwas Besonderem.

Jess Kidd hat einen aus der Masse herausstehenden Roman geschrieben, der vor allem durch seine Charaktere besticht. Mahony, Mrs Cauley und auch die vielen Toten sind zum Teil ziemlich schräg, dafür aber auch umso liebenswerter! Auch die Atmosphäre eines mystischen und und zauberhaften Irlands wurde hervorragend eingefangen.

 

Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und mir gefiel die außergewöhnliche Idee der Autorin und auch die Stimmung, die vor allem durch die Charaktere geschaffen wurde. Sollte Jess Kidd noch ein Buch schreiben, dann würde ich es auf jeden Fall lesen wollen!