Rezension

Beißender Humor - I liked it !

Der Freund der Toten - Jess Kidd

Der Freund der Toten
von Jess Kidd

Bewertet mit 5 Sternen

Ich mag diesen beißenden Humor, mit dem Jess Kidd ihr erstes Buch „Der Freund der Toten“ erzählt. Man möchte fast schon bemerken, dass man ihren Worten durchaus anmerkt, dass sie Literatur studiert hat, denn jedes Wort „sitzt“ und sie vermag es, so mit Worten/Buchstaben zu spielen, dass eine helle Freude war, ihrem Debütroman zu folgen und dass ich diesen schon fast als „literarisches Kleinod“ bezeichnen möchte. Im Ernst, sie hat mich begeistert. Und das mich, der sonst eigentlich die Sparte „Literatur“ eher meidet.

Aber die Geschichte hat mich einfach interessiert und ich bin wirklich froh, dass ich mich für dieses Buch entschieden habe, das mir ehrlicherweise im Buchladen wohl eher nicht aufgefallen wäre (falsche Abteilung, wie gesagt – da hätte ich eher nicht geschaut...) und dann wäre mir definitiv etwas entgangen.

Hippie Mahony (allein schon der Name, genial !) macht sich auf den Weg, seine Vergangenheit zu erkunden. Er ist ein Gelegenheitsdieb und ein auf den ersten Blick wirklich angenehmer, sympathischer Zeitgenosse, er hat Charme und weiß zu überzeugen ~ nicht nur sein Umfeld, sondern auch den Leser.

Hippie glaubte anfangs, seine Mutter habe ihn ausgesetzt, weil sie sich nichts aus ihm gemacht hat, doch dieser Verdacht wird durch einen Brief entkräftet, der ein ganz anderes Licht auf seine Vergangenheit und seine Mutter wirft, woraufhin er in ihren Geburtsort fährt, um zu recherchieren. Dort hilft ihm nicht nur eine ehemalige, ältere Schauspielerin, nein sogar der eine oder andere Tote ist ihm behilflich...

So macht der Titel auch gleich Sinn, denn in diesem kleinen irischen Dorf, in dem er mehr als misstrauisch beäugt wird, sind nicht nur die Lebenden zuhause...

Das ist einfach mal eine wirklich innovative Idee, die mir so noch nicht untergekommen ist und wirklich begeistert hat.

Dieses Buch hat einfach alles:

„beißenden, englischen“ Humor, den ich einfach wahnsinnig gerne mag,

eine spannende Geschichte,

einen Protagonisten, dem man so auch nicht alle Tage „begegnet“, der u. U. Vielleicht polarisieren wird, mich aber gleich von sich eingenommen hat und

einen Schreibstil, der so herrlich eindringlich und individuell ist, dass dieses Buch zurecht in das Genre „Literatur“ gehört.

Und somit verbleibt natürlich auch nur ein Fazit: volle Punktzahl und auf das nächste Buch dieser talentierten, tollen Autorin warten !