Rezension

Hinter diesem süß gestalteten Cover verbirgt sich eine düstere Story, die ungeahnte Formen annimmt und für viele prickelnde Momente sorgt.

Things We Never Said - Geheime Berührungen - Samantha Young

Things We Never Said - Geheime Berührungen
von Samantha Young

Bewertet mit 4 Sternen

Ich habe mich sehr über den Titel "Things We Never Said - Geheime Berührungen" von Samantha Young gefreut, welcher mir freundlicherweise vom HarperCollins Germany Verlag via Netgalley als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt wurde. Vielen herzlichen Dank dafür an dieser Stelle, es versteht sich natürlich von selbst, dass meine Meinung zum Buch dadurch in keiner Weise beeinflusst wird.
Von der Autorin Samantha Young habe ich bereits mehrere Bücher gelesen, die mich sehr beeindrucken konnten und so war ich sehr gespannt, ob auch dieses neue Buch mit seinen Vorgängern mithalten kann. Es handelt sich hierbei übrigens um einen Einzelband.

In der Geschichte trifft der Leser auf die Protagonistin Dahlia, die aus schwierigen Familienverhältnissen stammt und dann auch noch in einem echten Gefühlschaos steckt. Denn da gibt es Michael, der es ihr vom ersten Moment an antut und sein Interesse an ihr sogar offen kundtut. Doch Dahlia ist bereits in einer festen Beziehung und gerade als dann noch herauskommt, dass ihr Partner und Michael einander kennen und sogar befreundet sind, steht für beide fest, dass sie sich besser aus dem Weg gehen sollten, der Vorsicht halber, zu stark ist ihre Anziehungskraft und die Ambition ihren gemeinsamen Freund nicht zu verletzen. Doch ihre Wege kreuzen sich immer wieder und irgendwann brechen sich ihre Gefühle Bahn, was ein großes Chaos nach sich zieht...

Samantha Young schreibt ihren Roman aus den Sichtweisen beider Hauptcharaktere, Dahlia und Michael, in der Ich-Perspektive im Präteritum, was mir einen guten Zugang zu ihren Persönlichkeiten verschafft und gewährt. Dabei liegt das Hauptaugenmerk ein wenig mehr auf Dahlia, an deren Seite ich mich noch öfter befinde und mehr und mehr über sie und ihre Situation erfahre. Mir tut es wirklich leid, wie es um ihre Familie steht, gerade ihr Verhältnis zu ihrer Mutter ist äußerst schwer. Dafür verbindet sie aber ganz ganz viel mit ihrem Papa, das ist schön zu sehen, den schließe ich auch richtig in mein Herz. So eine Vaterfigur wünscht sich sicher Jeder :) Außerdem hat Dahlia noch tolle Freundinnen, die ich ebenfalls lieb gewinne und die nach und nach Dinge ans Licht bringen, mit denen ich nie und nimmer gerechnet hätte. Dadurch verstärkt sich ihre Freundschaft natürlich ungemein und ich finde es beeindruckend, was aus ihnen, trotz mancher Geschehnisse aus der Vergangenheit, geworden ist.
Dahlia selbst wird für mich nach und nach allmählich zur Sympathieträgerin, zu Anfang fand ich ihre Art zu Denken und zu Handeln doch etwas anstrengend, da sie sich oft selber im Wege steht. Doch im Laufe der Geschichte macht sie Fortschritte und auch ein paar charakterliche Entwicklungen durch, das ist erfreulich.
Michael ist auf jeden Fall nicht auf den Mund gefallen, was seine Gefühle angeht, da ist er von Anfang an sehr klar und direkt, das finde ich bewundernswert. Generell ist er ein toller, rechtschaffener Charakter, wenn er sich auch hier und da mal zweifelhaft verhält. Aber sein Denken und Handeln wirkt meistens sehr authentisch. Ich kann ihn gut leiden.

Die Liebesgeschichte entwickelt sich hier sehr leidenschaftlich und dramatisch und ist von vielen Auf und Abs geprägt. Ich spüre von Anfang an eine gewisse unterschwellige Anziehung, die sich früher oder später zu entladen droht. Die expliziten Szenen werden von der Autorin wie gewohnt leidenschaftlich und prickelnd beschrieben und reißen mich mit. 

Dass hier noch manches schwere und sensible Thema eingearbeitet wird, kommt für mich sehr überraschend und berührt mich auf jeden Fall sehr. Darauf lies das Cover wirklich nicht schließen. Zudem gibt es in der Geschichte gen Ende auch noch den ein oder anderen Spannungsmoment, der für einen erhöhten Puls sorgt und mich auf das Ende des Buches Hinfiebern lässt. 

Der Schreibstil ist super leicht und flüssig, die Schauplätze sind gut beschreiben und lassen sich somit gut vorstellen. Die Kapitel halten sich in angenehmer Länge und sind durch den Perspektivwechsel abwechslungsreich und unterhaltsam. Hier und da weist das Buch meiner Meinung nach ein paar Längen auf.

"Things We Never Said - Geheime Berührungen" ist anders, als ich erwartet habe und konnte mich in vielerlei Hinsicht begeistern. Ganz an die anderen Werke der Autorin reicht dieser Roman für mich persönlich aber nicht heran. Ich vergebe daher eine Lese- und Kaufempfehlung und 4 gute Sterne ****