Rezension

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Historisch eindwandfrei und lehrreich

Die Melodie der Schatten - Maria W. Peter

Die Melodie der Schatten
von Maria W. Peter

Bewertet mit 5 Sternen

Vor wenigen Wochen wurde der Autorin Maria W. Peter ein besonderer Preis übergeben. Der Homer Literaturpreis für ihren Roman über die Festung Ehrenbreitstein. Keine Auszeichnung geschieht ohne Grund und das ist auch an ihrem aktuellen Werk zu spüren. Die Melodie der Schatten ist akribisch recherchiert und mit viel Herzblut geschrieben. Das fällt jedem Leser bereits bei den ersten Seiten auf.

 

Doch, worum geht es in der Melodie der Schatten? Der Roman beschreibt das Leben in Schottland und zwar im Jahr 1837. Die Highlands waren damals ein Ort für mystische Geschichten und die Bewohner erholten sich nur schwer von der Knechtschaft der Adeligen. Die Hauptperson Fiona wird durch unglückliche Umstände in die raue Welt diese Landstrichs geführt. Sie erlebt, wie schwer es ist, die misstrauischen Menschen für sich zu gewinnen. Auch gefährliche Abenteuer gehören zu ihrem Alltag. Grundlage des Romans von Maria W. Peter sind die Highland Clearances. Das waren Ereignisse, welche die ursprünglichen Bewohner vertrieben. Unter ihnen gab es hauptsächlich Kleinbauern und gälisch sprechende Menschen. Die Ermordung und Vertreibung der Bewohner wird heute hin und wieder sogar als Völkermord gekennzeichnet. Daran trafen nicht nur die Briten, sondern alle Europäer eine Mitschuld.

 

Mir gefiel das Buch sehr gut, weil es Tatsachen beschreibt, die jederzeit nachzuprüfen sind. Ich habe viel über schottische Geschichte und auch über die Dogmen verschiedener Religionen gelernt. Die Liebesgeschichte nimmt dabei nur wenig Raum ein. Viel aufwendiger sind die Beschreibungen der Lebenssituationen damaliger Einwohner der sagenumwobenen Highlands. Die gehobene Sprache ist bildhaft und die Dialoge anschaulich dargestellt. Kurzum, ein Buch welches ich nicht so schnell vergesse und jedem historisch Interessierten gerne empfehle.