Rezension

Ich habe es geliebt

All You Wish For -

All You Wish For
von Samantha Young

Bewertet mit 5 Sternen

Evie hat die Nase voll. Sie hat die Nase voll von Männern, die ihr erst Hoffnungen machen und dann „nicht bereit“ für eine feste Beziehung sind. Sie hat die Nase voll davon, bei Beförderungen übergangen zu werden, bloß weil sie eine Frau ist. Und sie hat die Nase voll davon das Gefühl zu haben, einsam zu sein. Also beschließt sie spontan einen längeren Urlaub zu machen, in einem kleinen Dorf in England. Dort gibt es die einzigartige Gelegenheit, einen Buchladen samt Apartment zu mieten – der Traum eines jeden Bücherwurms! Evie ist fest entschlossen, diesen Urlaub zu nutzen, um sich darüber klar zu werden, was sie wirklich will. Dumm nur, dass ihr Vorsatz, sich von Männern fernzuhalten, direkt auf eine harte Probe gestellt wird, als sie dem unbeschreiblich gutaussehenden und charmanten Farmer Roane begegnet. Aber es macht keinen Sinn sich auf ihn einzulassen, immerhin bleibt sie nur vier Wochen. Richtig?

 

 

Man könnte oberflächlich der Meinung sein, dieses Buch sei wie ein klassischer amerikanischer Actionfilm – ein Ort, der von außen idyllisch wirkt, hat große Probleme und braucht einen Amerikaner, damit der diese auf magische Weise löst. Aber so ist es eben nur an der Oberfläche. Evie löst die Probleme des Ortes nicht, indem sie mit einem Zauberstab wedelt, oder eine Maschinenpistole zückt. Sie ist einfach bloß sie selbst: eine offene junge Frau, die schnell Freundschaften schließt und sich ständig einmischt, wenn sie der Meinung ist, helfen zu können. Und sie schafft es auch keineswegs sämtliche Probleme zu lösen.

 

Evie war mir direkt sehr sympathisch. Sie ist eine Art Mensch, den man einfach mögen muss. Sie hat einiges durchgemacht, aber trägt das nicht nach außen. Sie begegnet jedem freundlich und aufgeschlossen und steckt andere mit ihrer Begeisterung an.

Allerdings bekämpft sie die Anziehungskraft Roane gegenüber. Das macht durchaus Sinn, immerhin ist sie ja nur eine Touristin und eine Beziehung hätte keine Zukunft.

 

Roane ist sehr geheimnisvoll. Erst bei der Wendung erfährt man, wieso. Ich hatte schon einen leisen Verdacht, habe das aber nicht komplett erraten. Ich fand das richtig gut, vor allem, weil da mit so manchem Klischee gebrochen wurde, auch wenn andere dafür durchaus vorhanden waren, allerdings passte das für mich sehr gut.

 

 

Fazit: Weder Evie noch Roane sind perfekt. Sie haben beide ihre Fehler, sie haben beide eine Vergangenheit, die sie geprägt hat, aber ich fand beide einfach mega sympathisch. Genauso wie das Örtchen und seine Bewohner. Oberflächlich betrachtet ist es idyllisch, aber der Schein trügt teilweise. Es brodelt und manchmal braucht es eine Außenstehende, um Dinge in Bewegung zu bringen.

 

Mir hat das Buch wirklich richtig, richtig gut gefallen! Teilweise war es vorhersehbar und manchmal schaute auch ein Klischee vorbei und es ging gegen Ende sehr schnell, aber mich hat das alles nicht gestört, weil es gepasst hat, zu den Protagonisten und zum Buch selbst. Ich habe es richtig gern gelesen und hoffe, es wird ein weiteres Buch geben, das an diesem besonderen Schauplatz spielt. Von mir bekommt es volle 5 Sterne.