Rezension

Insgesamt ein gutes Debüt der Autorin

Schwarzweiß - Antonia Fennek

Schwarzweiß
von Antonia Fennek

Mit "Schwarzweiss" hat Antonia Fennek ihren ersten Thriller verfasst. Man befindet sich sofort in der Geschichte und man merkt keineswegs, dass es ihr erstes Buch ist. 

 

Man erfährt schon am Klappentext, um welche Hauptfiguren es sich in dem Buch handelt: Regina Bogner, die als Psychiaterin im Hamburger Maßregelvollzug arbeitet. Sie ist eine starke und sympathische Persönlichkeit, die man zu Beginn des Buches kennenlernt. Regina ist eine angesehene Psychiaterin, die gern mal ihren Kopf durchsetzt und ihre Meinung sagt, was sie umso interessanter macht. Gleich zu Beginn trifft sie auf den psychisch kranken Täter Niklas Rösch, der einen grausamen Mord an seiner Nachbarin verübt hat. Als die beiden sich das erste Mal im Maßregelvollzug getroffen haben, merkt Regina schnell, dass sie es nicht mit einem typischen Mörder, der anscheinend an Schizophrenie leidet, zu tun hat. Nur was genau stimmt mit Niklas Rösch nicht? Leidet er, wie im Protokoll steht, an einer Schizophrenie oder ist er ein gestörter Killer, der versucht die Ärzte mit seinem Verhalten unter Kontrolle zu bringen? Rösch versucht in den Sitzungen mit Regina die Macht, die Kontrolle zu bewahren und erwähnt ihr gegenüber Dinge, die eigentlich niemand außer sie selbst über sich weiß.

 

Die Autorin beschreibt die Szenen in einem rasanten und dadurch spannenden Stil, wobei ich mir zu Beginn eine genauere Betrachtung und eine detailliertere Beschreibung der Unterhaltungen zwischen Regina und Niklas Rösch gewünscht hätte. Es geht alles recht schnell. Rösch kommt in den Maßregelvollzug und ehe man sich versieht, gelingt ihm die Flucht, was man alles schon dem Klappentext entnehmen kann. Und natürlich steht Regina und selbst auch ihre Tochter im Fokus des entflohenen Täters, was man ebenfalls anhand des Klappentexts erfährt. 

 

Die Geschichte und die Geschehnisse sind zusammenhängend und durchgehend spannend geschildert, allerdings finde ich es ein bisschen schade, dass die Zusammenhänge schon relativ weit in der Mitte des Buches aufgeklärt werden. Das Buch ist super interessant von den Charakteren her, jedoch ist es sehr berechenbar und man kann sich bis zum Schluss denken, was passieren wird. Ein paar mehr Wendungen hätten das Buch zu etwas besonderem gemacht. 

 

Besonders gut fand ich das Nachwort des Buches. Dort beschreibt die Autorin den Unterschied zwischen der Allgemeinpsychologie und des Maßregelvollzuges und im Glossar werden die wichtigsten medizinischen Begriffe erläutert, was manchen Lesern helfen könnte, die Zusammenhänge besser zu verstehen. 

 

Trotzdem ist es ein gelungenes Debüt der Autorin und ein interessanter Psychothriller.