Rezension

Konnte mich nicht fesseln

Written in Blood -

Written in Blood
von Andrew Shvarts

Bewertet mit 3 Sternen

Anfang stark, Ende enttäuschend

Written in Blood ist ein Buch über dunkle Familiengeschichten, unorthodoxe Freundschaften und Liebe, die sich an keine Regeln hält. Im Zentrum steht die 17-jährige Magierin Alka, die sich den Rebellen angeschlossen hat, um die Magier an der Macht zu stürzen. Dafür schleicht sie sich an der Darkwater Academy unter falschem Pseudonym ein, um das korrumpierte System von innen zu sprengen. Doch in den zwei Jahren an der Academy wird Alka erwachsen und muss lernen, ihren eigenen Weg zu gehen.
Dabei ist die Heldin Alka für mich ein schwieriger Charakter. Konnte sie mich zu Beginn neugierig machen, fiel es mir zunehmend schwerer, sie zu verstehen oder mich mit ihr zu identifizieren. Sie hat Ideale, beugt allerdings ihre Werte soweit, dass sie in ihre Pläne passen. Zeitweise ist sie mir zu impulsiv, naiv, egoistisch und rechthaberisch in ihrer Art zu Handeln. Nach all dem, was sie erlebt hat, müsste sie eigentlich wissen, dass nicht alles schwarz und weiß ist.
Shvarts schreibt flüssig und überrascht mit einer magisch schönen Fantasywelt. Die Charaktere haben Tiefe, sind in ihrer Erscheinung fein ausgearbeitet und rund. Das Setting ist wunderschön detailliert beschrieben und die Republik mit all ihren gesellschaftliche Schichten samt Historie und Musik gut ausgefeilt.
Was mir nicht so gut gefallen hat, ist die häufige Verwendung von grammatikalisch falschen Worten und kleinen Rechtschreibfehlern. Auch das geschlechtsneutrale Pronomen xies/xier musste gegoogelt werden, weil es in der Leserunde allgemein nicht bekannt war. Warum muss man ein Buch kompliziert schreiben, so dass der Leser im Lesen gestört wird? Ist für mich völlig unverständlich. Auch manche romantische Szene wirkte aufgesetzt, hölzern und machte für den Verlauf der Geschichte und der Charakterentwicklung keinen Sinn, sollte wohl einfach modern wirken. Das Ende nach dem letzten Kampf war für mich zu schnell, da manches ungeklärt blieb.
Eine woke Fantasy-Geschichte, die mich leider nicht bis zum Ende fesseln konnte. Schade!