Rezension

Kurzweilige Unterhaltung für Leser jeden Alters

#London Whisper – Als Zofe ist man selten online -

#London Whisper – Als Zofe ist man selten online
von Aniela Ley

Bewertet mit 4 Sternen

Während einer Party entdeckt die 15-jährige Zoe einen geheimnisvollen Spiegel, der sie ohne weiteres in die Vergangenheit bringt. Genauer: nach London ins Jahr 1816. Dort soll sie als Zofe der gleichaltrigen Lady Lucy dienen. Während sie die Hindernisse im ungewohnten Alltag meistern muss, versucht Zoe nebenbei mehr über den Grund ihrer Reise zu erfahren. Dabei lernt sie den attraktiven Hayden kennen, der, wie sich herausstellt, ebenfalls in der Zeit gereist ist. Gemeinsam versuchen sie einen Weg zurück in die Gegenwart zu finden, wobei sich ihnen nicht nur die Regeln der damaligen Gesellschaft, sondern auch dunkle Gestalten und düstere Geheimnisse in den Weg stellen. Nur gemeinsam haben sie eine Chance, der immer grösser werdenden Gefahr zu entkommen.

Geschichte

Der Schreibstil hat mich von Beginn an überzeugt. Er war humorvoll, kurzweilig und ist wohl am ehesten mit dem von Kerstin Gier zu vergleichen (wobei der Eindruck auch durch eine gewisse Ähnlichkeit der Handlung mit der der Edelsteintrilogie entstanden sein kann).

Die Idee wurde gut umgesetzt und die Charaktere waren mir sofort sympathisch.

Ich fand es spannend, wie schnell Zoe sich der Situation angepasst hat, und obwohl sie gelegentlich in Fettnäpfchen bezüglich der derzeitigen Anstandsregeln trat, schien sie keine grosse Probleme zu haben, sich in die Zeit einzufügen. Nicht alle brauchen gleich lange, sich mit einer Situation abzufinden und es war herrlich erfrischend, einmal von einer solchen Protagonistin zu lesen.

Charaktere

Zoe ist ein absoluter Freigeist. Sie ist witzig, mitfühlend und nicht auf den Mund gefallen.

Im Vergleich dazu wirkte Lady Lucy noch zurückhaltender und schüchterner. Ihre Charakterentwicklung im Laufe der Geschichte war dafür umso beeindruckender. Sie blühte regelrecht auf und ich kann es nicht erwarten, mehr von ihr und besonders ihrer Freundschaft mit Zoe im zweiten Band zu lesen.

Auch in Hayden habe ich mich sofort verliebt. Obwohl er einem ungemein auf die Nerven gehen konnte, war das Prickeln zwischen Zoe und ihm stark zu spüren gewesen. Ich liebe diese Art von Neckereien und Slow Burn in Liebesgeschichten und ich fand die Umsetzung äusserst gelungen. Ihre kleinen Kabbeleien haben mich immer wieder zum Grinsen gebracht.

Auch die anderen Charaktere waren gut ausgebaut und greifbar. So hatte ich wirklich viel Spass mit der Geschichte.

Fazit

Eine humorvolle, kurzweilige Geschichte, die einen auf eine spannende Reise ins 19. Jahrhundert mitnimmt. Besonders jungen Jugendlichen und Fans der Edelsteintrilogie kann ich sie sehr empfehlen.