Rezension

Liebeserklärung an die Kunst

Try & Trust -

Try & Trust
von Nena Tramountani

Das Cover liebe ich wie schon beim ersten Teil total. Es sieht einfach so schön in der Sonne aus und vor allem in Gesellschaft mit Fly & Forget.

Ich war unfassbar gespannt auf diese Geschichte, da sich aufgrund des Klappentextes vermuten ließ, dass da einiges an Konfliktmaterial zusammenkommt. Und das war dann auch der Fall! Drama gibt es hier auf jeden Fall, aber das so gut umgesetzt, dass es nicht zu viel wird. Das, was ich von der Geschichte erwartet habe, wurde in diesem Punkt auch definitiv erfüllt. Es wurde nie langweilig oder ging zu schnell, ich mochte dieses Tempo, in dem die Geschichte erzählt wurde und auch wie sich eine Beziehung zwischen den Hautcharakteren aufgebaut hat.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm, sodass sich das Buch flüssig lesen lässt. Ich finde übrigens die Kapitelüberschriften und die Idee mit den Songs, die dahintersteckt, richtig toll. Generell mag ich die Playlists bei dieser Reihe sehr gerne, da sie einfach ziemlich genau meinem eigenen Geschmack entsprechen und ich habe auch schon einige neue Songs für mich entdeckt.

Ich liebe es, wie hier die Kunst thematisiert wird. Ich persönlich mag Kunst sehr und zeichne auch ganz gerne mal, deswegen konnte ich mich ziemlich gut in das Thema hineindenken und mich damit identifizieren. Ich habe durch das Buch sogar richtig viel Lust bekommen, mal wieder etwas zu malen oder etwas Neues auszuprobieren. Also die Geschichte war eine richtig tolle Inspirationsquelle.

Die Charaktere haben es sich und mir nicht immer leicht gemacht. Ich fand es schön, dass Noah und Liv aus dem ersten Band immer noch eine so präsente Rolle gespielt haben, es war sozusagen ein Wiedersehen mit den beiden. Ich finde Anthony und Matilda als Charaktere wirklich gut ausgearbeitet und unglaublich authentisch. Besonders toll fand ich hier, dass es nicht diese klischeehafte, toxische Beziehung zwischen schüchternem Goodgirl und gefühlskaltem Badboy gab, sondern dass die Rollen sozusagen vertauscht wurden. Matilda, die alles dafür tut, ihre wahren Gefühle hinter einer bissigen und toughen Maske zu verstecken und Anthony, der einfach viel zu gut und nett für diese Welt ist. Ganz ehrlich, ich habe mich beim Lesen absolut in ihn verliebt. Beide waren einfach so extrem plastische und wundervolle Charaktere mit all ihren guten sowie unguten Facetten, dass ich sie nur ins Herz schließen konnte. Zugegeben, bei Matilda hat das ein wenig länger gedauert, da ihre kratzbürstige Art anfangs etwas gewöhnungsbedürftig war, aber ich fand, dass sie gerade dadurch so lebensecht erschien. Deswegen war der Einstieg erst noch etwas schwierig, da ich ihren gesamten Charakter einfach noch nicht begriffen habe. Erst Stück für Stück hat sich offenbart, wie sie zu dem Menschen geworden ist, der sie nun ist. So wie bei Anthony, bei welchem mir auch erst mit der Zeit seine Gründe für bestimmte Entscheidungen klarwurden. Ich bin einfach super zufrieden damit, wie sich alles gefügt hat und habe da echt nichts zu bemeckern.

Das Setting in London mochte ich nach wie vor wirklich gerne, und die Beschreibungen der Orte ebenso.

Es gibt aber einen Punkt, den ich nicht ignorieren kann. Leider, leider hat mich dieses Buch emotional nicht wirklich berühren oder mitreißen können. Ich kann mir selbst auch nicht erklären, warum. Da ich das Thema – wie vorhin schon erwähnt – echt unglaublich gut umgesetzt fand. Es war fast so, als hätte ich eine Gefühlsblockade gehabt, was natürlich super schade war, denn ich wollte dieses Buch wirklich so sehr lieben.

Trotz dieser einen Sache kann ich Try & Trust auf jeden Fall weiterempfehlen! Ich habe das Buch sehr genossen und fand es auch nochmal besser als den ersten Band. Eine wunderschöne Geschichte mit großartigen Charakteren. Ich kann es vor allem Menschen empfehlen, die selbst auch ein Herz haben, was für die Kunst schlägt.

4.25/5 Sterne