Rezension

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Liebesgeschichte für Romantiker vor traumhafter Kulisse Venedigs

Nur mit deinen Augen - Valerie Bielen

Nur mit deinen Augen
von Valerie Bielen

Bewertet mit 3 Sternen

Es handelt sich um den Debutroman von Valerie Bielen, der 2014 im Aufbau-Taschenbuch-Verlag erschienen ist. Das Cover deutet bereits auf die Lagunenstadt Venedig hin, in der der Roman spielt und auf dem sich ein Paar auf einem schmalen Steg die Hand hält, umgeben von Wasser....
Farblich finde ich das Cover und das Motiv sehr ansprechend - es ist auch zum Romaninhalt sehr passend.
Inhalt /Buchrücken bzw. Klappentext  :
Alice Breuer glaubt, das große Los gezogen zu haben. Sie ist Au-pair-Mädchen in Venedig. Ein Träum geht in Erfüllung, doch leider hat die Familie Scarpa andere Pläne: Alice soll die zwei Kinder betreuen, sich um den ganzen Haushalt und die Einkäufe sowie die Küche kümmern. Nur nachts hat sie Zeit, sich die Stadt anzuschauen - und da begegnet ihr ein geheimnisvoller Mann, der direkt nebenan in einem großen Palazzo wohnt. Tobia ist blind, Amerikaner und sehr wohlhabend. Alice verliebt sich in ihn, ohne zu ahnen, auf welches Abenteuer sie sich einlässt.
Meine Meinung:
Das erste Drittel dieser Liebesgeschichte hat mir sehr gut gefallen. In bezaubernder Weise versteht es die Autorin, dem Leser die Stadt "zwischen Traum und Wirklichkeit" - Venedig - nahezubringen: Tobia und Alice machen gemeinsame Ausflüge und der erblindete Tobia lernt, seinem Herzen wieder zu folgen und Vertrauen zu der klugen, ehrlichen und auch etwas kritischen, sympathischen Alice aufzubauen: Alice fühlt sich in der Welt der Gastfamilie, der Reichen und Schönen, sehr unwohl und es liegt ihr nichts an materiellen Werten... Die Dekadenz dieser Reichen wird von der Autorin sehr glaubhaft geschildert und Alice fühlt sich besser, je mehr sie von Tobia, der ihr seinen wahren Namen später preisgibt, erfahren kann. Er sieht die Stadt nach und nach "durch ihre Augen" und beide verlieben sich ineinander. Wäre da nur nicht der böse Bruder, Stefano - der das Liebesglück des Bruders für alle Zeit vereiteln will...
Ab der Mitte des Romans war der Zauber, der anfangs durch diese romantische und schöne Geschichte ging, leider für mich  zu Ende: Die Handlung wurde vorhersehbar und die Beschreibungen der Verhaltensweisen der Familie Scarpa und den Privilegierten Venedigs waren mir persönlich etwas zu viel, der Epilog war jedoch stimmig und die Geschichte fand ein gutes Ende.
Positiv fand ich den gefühlvollen und klaren, fein gezeichneten Schreibstil der Autorin, 
Fazit:
Auch wenn mich der Roman nicht völlig überzeugen konnte, so würde ich ihn doch als Liebesgeschichte in wunderschöner Kulisse Romantikern empfehlen. Die positiven Botschaften, die der Roman in sich birgt, könnten lauten: "Wage etwas - verändere Dein Leben, wenn es Dir nicht mehr gefällt" - dies lebt Alice, die Hauptprotagonistin, hier überzeugend vor. Ich vergebe 3 Sterne und wünsche der Autorin weiterhin viel Erfolg!