Rezension

Magisch

Der Zopf - Laetitia Colombani

Der Zopf
von Laetitia Colombani

Bewertet mit 4 Sternen

Die Lebenswege der drei Protagonistinnen Smita, Giulia und Sarah könnte unterschiedlicher nicht sein. Smita entstammt in Indien der Kaste der Unberührbaren. Sie kämpft für ihre Tochter, damit diese ein anderes, ein besseres Leben führen kann. Giulia lebt in Sizilien, arbeitet bei ihrem Vater in seiner Perücken-Fabrik mit Jahrhunderte langen Tradition. Nach einem Unfall ihres Vater muss sie feststellen, dass sie zahlungsunfähig sind. Sarah, die erfolgreiche Anwältin muss während ihrer Krebserkrankung feststellen, dass sie ausgebootet wird.

 

Drei Schicksale, die anfänglich nichts miteinander verbindet, werden von Laetitia Colombani kunstvoll miteinander verflochten. 

Die Lebensbereiche der drei Protagonistinnen könnten nicht weiter voneinander entfernt sein. Smita, die täglich mit bloßen Händen die Exkremente in den Häusern der Landbesitzer entfernt und wenn sie Glück hat, Essensreste zugeworfen bekommt. Ansonsten ernährt sich ihre kleine Familie von Ratten, die ihr Mann fängt. Dieses Schicksal will sie ihrer Tochter ersparen. Aber ihr Weg ist gefährlich, weil nicht wenige, die fliehen wollten, wieder eingefangen und bestraft wurden.

Giulia aus Sizilien muss, um ihren Betrieb zu retten neue Wege gehen, die nicht der Tradition entsprechen. Widerstand der eigenen Mutter und Schwester boykottieren ihre Träume.

Sarah, die Spitzenanwältin, die Alles für ihre Karriere geopfert hat, muss nach langem Kampf beobachten, wie ihr alles genommen wird.

Es hat schon etwas magisches, wie Laetitia Colombani diese Schicksale miteinander flicht.