Rezension

Haarig!

Der Zopf - Laetitia Colombani

Der Zopf
von Laetitia Colombani

Bewertet mit 2 Sternen

Es sind die Haare, die die drei Frauen auf drei Kontinenten miteinander verbinden.

Smita in Indien will ihrer Tochter das Schicksal einer Dalit, einer Unberührbaren, ersparen und flieht aus ihrem Dorf. Auf halber Strecke entscheidet sie sich aus Dankbarkeit für die geglückte Flucht, einer Gottheit ihre und die Haare ihrer Tochter zu opfern.

Giulia in Italien steht vor der bankrotten Perückenwerkstatt ihrer Familie. Zum Glück begegnet ihr ein toller Mann, in den sie sich prompt verliebt. Zufällig ist er geflohener Sikh aus Indien und kann Kontakte zu indischen Haarverkäufern herstellen. Mit diesen neuen Haaren können die Fabrik und ihre Arbeiterinnen gerettet und die Geldehe mit dem Frisörsohn verhindert werden.

Sarah ist erfolgreiche Anwältin in Montreal und stolpert die Karriereleiter aufwärts, bis eines Tages die Diagnose Brustkrebs alles über den Haufen wirft. Die lieben Kollegen entpuppen sich als Ellenbogenschubser und schnell ist sie aufs Abstellgleis geschoben. Als Sarah dann die Haare ausgehen, geht sie hin, kauft sich eine Perücke aus bestem indischen Haar und fasst neuen Mut.

Alle drei Frauen brechen nur scheinbar aus ihren vorgegebenen Rollen aus. Smita opfert ihrer Religion, die sie in die Kaste gepresst hat, Giulia erhält die prekären Arbeitsplätze dieser Frauendomäne und Sarah setzt sich die Perücke auf, damit sie Frau sein kann.

Sehr einfach und vorhersehbar geschrieben. Mehr Klischees geht nicht und alle Männer kommen ungeschoren davon! Haha!