Rezension

Zopf, der = drei ineinandergeschlungene Haarstränge

Der Zopf - Laetitia Colombani

Der Zopf
von Laetitia Colombani

Bewertet mit 3 Sternen

Ein bewegender und gefühlvoller Roman über drei Frauen auf drei verschiedenen Kontinenten. Dieser Roman zeichnet sich nicht durch eine künstlerische Sprache aus, ist in einer eher einfachen Art verfasst, aber er besticht durch einen extremen Sog. Ich konnte dieses Buch ganz schlecht wieder weglegen. Es hat mich richtig gepackt. Ich habe es gestern angefangen und fast in einem Ruck durchgelesen. Es ist auch von der Handlung nicht besonders neuartig, man kann sich eigentlich schon denken was passiert. Aber Frau Colombani hat etwas in ihrem Schreibstil, was eventuell den Hype um dieses Buch erklärt.

Zur Handlung: Drei Frauenschicksale an drei verschiedenen Orten, die sich über ein Thema wieder treffen. Da haben wir zum ersten Smita, lebt in einem kleinen Dorf in Indien, ist eine Dalit, eine Unberührbare, keiner Kaste zugehörig und damit eine Entrechtete. Unberührbare sind in Indien für die Arbeiten zuständig, die einen anrüchigen Charakter haben, gelten als Vogelfreie und besonders in den ländlichen Gebieten erinnert ihr Status an den von Sklaven. Auch wenn es in Indien Bestrebungen gibt, das zu ändern, aber die Mühlen mahlen langsam und da es viele Nutznießer gibt ... . Jedenfalls möchte sich Smita wegen ihrer Tochter Lalita nicht diesem System ergeben, ihrer Tochter soll es mal besser gehen und deshalb begibt sie sich auf ihren Weg. Der zweite Erzählstrang des Buches begibt sich nach Italien, nach Palermo zu Giulia, einer jungen Frau, die in der Perückenmanufaktur ihres Vaters arbeitet, durch einen Unglücksfall in die Lage kommt, entscheiden zu müssen, wie es mit der Perückenmanufaktur und ihrer Familie weitergeht. Und zu guter Letzt ist da Sarah in Montreal in Kanada, eine extrem erfolgreiche Anwältin, die für ihren Erfolg ihr Leben einengt und erkennen muss, das Erfolg nicht alles ist und durch einen Unglücksfall ihr Leben neu ordnen muss. Die Erzählstränge treffen sich wieder am Ende, dies geschieht nicht überraschend, trotzdem hat die Geschichte durch den erzeugten Sog für mich etwas.

Lest dieses Buch und entscheidet selbst.