Rezension

Meine hohen Erwartungen wurden nicht ganz erfüllt

Der Fahrer - Andreas Winkelmann

Der Fahrer
von Andreas Winkelmann

Im Hamburger Stadtpark wird eine tote Frau gefunden, das Gesicht mit einer fluoreszierenden Farbe angemalt. Kommissar Jens Kerner und seine Kollegin Rebecca Oswald stehen wieder vor einem Rätsel. Ein Serienmörder tötet junge Frauen und präsentiert diese mit Leuchtfarbe bemalt an öffentlichen Plätzen. Es handelt sich scheinbar um wahllos ausgesuchte Opfer, die nachts allein unterwegs waren. Die zahlreichen Hinweise des Mörders (#findemich) lassen unschwer erkennen, dass diese Botschaften Jens Kerner persönlich betreffen. Zusätzlich haben beide Ermittler auch auf der zwischenmenschlichen Ebene allerlei zu bewältigen. Wer jetzt der Meinung ist, dass möglicherweise nicht nur die Leuchtfarbe bei den Opfern dick aufgetragen wurde, liegt hier nicht so falsch.

Ich habe mich schon sehr auf einen weiteren Fall dieser Reihe gefreut und meine Erwartungen waren extrem hoch. Mit der Selbstdarstellung über Instagram-Posts greift Andreas Winkelmann ein aktuelles und gesellschaftsrelevantes Thema auf. Der Autor schaffte es gleich zu Beginn den Spannungsbogen gut aufzubauen, doch die vielen Szenen zum familiären Hintergrund von Jens Kerner und die komplizierte Beziehung zwischen den beiden Ermittlern lassen den Spannungswert immer wieder absacken. Auch viele Verdächtige, naive Polizisten und die Auflösung des Falls lassen mich etwas unzufrieden zurück. Die ersten beiden Bücher dieser Reihe waren deutlich glaubwürdiger, trotz allem hatte ich spannende Lesestunden. Ich hoffe, dass ich für den nächsten Fall des sympathischen Ermittlerduos wieder die vollen Sterne vergeben kann.