Rezension

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Mietmonster

Kreuzberg Blues -

Kreuzberg Blues
von Wolfgang Schorlau

Da bekommt Olga einen Hilferuf von Silke, einer Freundin in Berlin. Deren Baby wurde verletzt. Und zwar von einer Ratte. Hammerhart!
Es geht um Geld, Profit von Wohnungsbaugesellschaften. Schorlau deckt genüsslich auf wie der Immobilienmarkt funktioniert. Kein Wunder, dass die Preise, vor allem in Ballungsräumen so exorbitant hoch sind! Das liegt nicht nur am hohen Bedarf an Wohnraum. Ich war mehr als einmal fassungslos. Als dann noch zur Sprache kam, was vielleicht der nächste Coup eines Riesenfinanzkonzerns sein könnte, wurde mir fast schlecht.
Doch erst mal kommt Dengler mit Olga nach Berlin. Und zwar Anfang 2020. Oft ist auch die Sprache von einem seltsamen Virus in China. Der Roman geht bis Mitte diesen Jahres, zweites Thema ist eine mögliche Erklärung warum Maskenverweigerer und Impfgegner an eine Weltverschwörung glauben und wie es kam, dass bei den Demos gegen die Corona-Maßnahmen sich diese Menschen mit rechten Gruppen vermischen. Gruselig. Unbedingt das Nachwort lesen, da steht auch drin was er sich nur ausgedacht hat und was wahr ist.
Sehr spannend. Vor allem die atemlose Stelle, an der sich Olgas Handlungen und die von Dengler immer in kurzen Absätzen abwechseln. Ich bin so froh, dass es mit Dengler weitergeht, denn die neue Venedig-Reihe mit einem italienischen Coautor konnte mich nicht überzeugen.
Neu ist in diesem Buch, dass Dengler sich mal irrt und von seinem Sohn sich einige Zusammenhänge erklären lässt. Alles sehr lehrreich, trotzdem spannend und gut geschrieben. Toller Cliffhanger ganz am Ende.