Rezension

Zu viele Themen, um spannend zu sein

Kreuzberg Blues -

Kreuzberg Blues
von Wolfgang Schorlau

Bewertet mit 2 Sternen

Georg Denglers Partnerin Olga wird von ihrer in Kreuzberg wohnenden Freundin Silke um Hilfe gebeten. Das Haus, in dem Silke mit ihrer Tochter Lena lebt, soll entmietet werden. Die Mieter, die nicht ausziehen oder horrende Mieterhöhungen in Kauf nehmen wollen, werden schikaniert und bedroht. In Silkes Fall wurden aggressive Ratten ins Haus gesetzt, die ihre kleine Tochter angriffen und einen Teil ihres Fingers abgebissen haben.

 

Es handelt sich um Denglers 10. Fall, aber es ist der Erste, den ich lese und ich bin enttäuscht. Die hochgelobte Serie, die teilweise ja sogar verfilmt wurde, kam bei mir nicht an.

 

Ich empfand keine Spannung. Ich hatte das Gefühl im ersten Drittel von einer Filmsequenz in eine andere geschoben zu werden. Im Film mögen die schnellen Schnitte rasant die Handlung vorantreiben, aber beim Lesen habe ich mich öfters nicht mehr zurechtgefunden. 

 

Ich hatte auch den Eindruck, dass Dengler unmotiviert agierte, sich mit Niemandem absprach und den Leser hinter sich her zockeln ließ und die Reaktionen auf seine Aktionen beobachten ließ.

 

Zu allem Überfluss agierte Dengler in zu vielen Problemzonen, da wären die Wohnungs-Immobilienhaie, feindliche Übernahmen internationaler Großkonzerne, Umsturzpläne und Machtkämpfe nationalsozialistischer Gruppierungen, Corona-Pandemie, Impfgegner, Virusleugner……… Das ist einfach zu viel für 416 Seiten!

 

Im „Finden und Erfinden“ zum Abschluss findet man interessante Hinweise zum Buch. Das hat mir einiges verständlicher gemacht, aber aus der Vielfalt der Informationen, die sicher berichtenswert sind, ist es nicht gelungen einen spannenden Krimi zu formen.