Rezension

Mir hat das gewisse Etwas gefehlt

Dear Enemy -

Dear Enemy
von Kristen Callihan

Bewertet mit 3 Sternen

Ich mochte die Idee. Leider ist der Funke bei mir nicht so richtig übergesprungen.

Der charismatische Macon feuert während der Highschool-Zeit immer wieder Beleidigungen gegen Delilah, die Schwester seiner Freundin Samantha. Delilah ist nicht auf den Mund gefallen, und trotzdem fühlt sie sich tief verletzt, als die Demütigungen in einem Eklat während des Abschlussballs enden. Viele Jahre später hat Delilah ein erfolgreiches Unternehmen aufgebaut, und muss ihrer Schwester immer mal wieder aus der Patsche helfen. Eines Tages bestiehlt Samantha ihren Arbeitgeber und verschwindet. Leider ist dieser Arbeitgeber überraschenderweise Macon, der mittlerweile ein bekannter Schauspieler geworden ist, und der Delilah nun zur Bereinigung des Schadens ein Angebot macht.

Dieses Buch kam genau zu dem Zeitpunkt, an dem ich mich ein wenig meinen Mädchenträumen hingeben wollte. Eine romantische Geschichte über eine Teenager-Bekanntschaft, aus der später ein besonderes Paar werden würde, in der exklusiven Umgebung Hollywoods. Herz, was willst du mehr?

Allerdings muss ich sagen, dass bei mir der Funke nicht so richtig übergesprungen ist. Der Einstieg in die Story war mir zu kurz gehalten und die spätere Handlung, etwa ab der Hälfte des Buches, zu langatmig, bzw. zu belanglos. Die Protagonisten konnten bei mir die überwiegende Zeit nicht punkten, wobei Macon für mich noch die interessantere Entwicklung und Geschichte abgab. Das Hollywood-Flair kam bei mir nicht an, und auch die Situation mit Samantha, Delilahs Schwester, fand ich unausgereift. Hier hätte ich mir mehr Hintergrund gewünscht, damit diese Szenen weniger konstruiert erschienen.

Delilahs Beruf als Köchin fand ich allerdings erfrischend. Ich mag solche Geschichten, die sich um die Küche drehen, in der Regel nicht, doch hier fand die Autorin genau das richtige Maß, das meine Aufmerksamkeit und mein Interesse an dieser Kunstfertigkeit weckte.

Sehr gut gefallen hat mir die Aussprache zwischen Delilah und Macon, die damit einen großen Teil ihrer Kindheitserinnerungen aufarbeiteten. Dieses Gespräch wirkte authentisch und ehrlich, ohne Drama und bescheinigte den beiden eine gewisse Reife. Leider rutschte die Geschichte danach meines Erachtens in ein Fahrwasser, das ich aus so vielen Büchern kenne und mich leider immer mehr langweilt: Übertriebene Liebesbezeugungen, viel zu detaillierte, seitenlange Erotikszenen und langatmige „Ich-bin-nicht-gut-für-dich“-Spielchen.

Ich kann nur sagen, dass ich die Idol-Reihe der Autorin sehr gerne gelesen habe, was für ihren Schreibstil und ihre Ideen spricht. Leider hat sie hier meines Erachtens keine fesselnde Umsetzung erreichen können. Schade, ich kann dieses Buch nur an jene empfehlen, die keine großen Erwartungen haben.