Rezension

Mit Katzen ist kein Weg zu schwer

Das Geschenk eines Regentages -

Das Geschenk eines Regentages
von Makoto Shinkai

Bewertet mit 4 Sternen

Ungewöhnlich aber poetisch. Katze und Mensch kommen hier zu "Wort". Die Verbindungen sind zauberhaft.

Es beginnt alles das die junge Miyu den ausgesetzten Kater Chobi aufnimmt. Beide werden ein Team auch wenn das Leben nicht einfach für Miyu ist. Mimi leistet der Künstlerin Reina Gesellschaft die ihren Weg noch finden muss. Aoi erhält die kleine Katze Cookie, sie soll ihr über die Trauer hinweghelfen. Und die ältere Dame Shino bekommt, nach dem Tod ihres Hundes John, den Kater Kuro als Freund an ihre Seite. 

"Ein Name ist doch nur ein Name. Selbst wenn eine Katze Hund heißt, bleibt sie doch immer noch eine Katze, oder?" (Seite 86)

Auf dieses Buch war ich so neugierig alleine weil es um Katzen geht. Ich bin mit diesen Tieren aufgewachsen und finde Geschichten die sich um Katzen drehen oder von ihnen handelt sehr lesenswert.

Hier geht es jedoch um mehr. Es wird nicht nur die Thematik Katze beleuchtet sondern auch das Leben in Japan. Die Menschen verschiedener Altersgruppen und Berufen mit ihren Problemen und Sorgen. Es ist also eine gute Mischung für Katzen und Japanfans.

Der Schreibstil ist ungewöhnlich, etwas verzweigt und doch passt er perfekt. Es ist nicht alles gerade aus und sofort klar. Sondern poetisch, problematisch und voller Katzen.

Alle 4 Protagonistinnen haben ihr Leben. Sie kennen sich nicht und wissen nicht wirklich voneinander. Durch die verschiedenen Katzen ändert sich dies aber um zum Ende führen alle Wege irgendwie zusammen und sind stimmig.

Etwas störend war dass hier die Gedanken der Katzen auch " zu Wort" kamen. Natürlich gibt es dem Lesefeeling nochmals einen besonderen Kick, aber die Katzen werden auf Dauer, zu sehr vermenschlicht. Wie erwähnt ist es eine tolle Perspektive zwischen Menschen und Katzen zu lesen, aber wer Katzen kennt weiss dass sie manchmal ganz eigen ticken.

Sehr gefühlvoll und schön war wie Katzen und ihre neuen Besitzer sich kennenlernen, sich annähern und die Ähnlichkeiten sich entwickeln. Ein Tier sucht sich immer noch den Menschen aus und das wurde, in meinen Augen, sehr schön und ohne Kitsch hervorgehoben.

Für Japan, den Lebensstil und Kultur sollte man sich interessieren. Es bietet interessante Einblicke und zeigt auf was Frauen in dieser Gesellschaft leisten, erdulden, hinnehmen. Was als selbstverständlich gilt. Gerade die letzte Geschichte mit Shino hat mich  komplett schockiert und wütend gemacht. Die Geschichte zu Aoi war sehr bewegend und einfühlsam.

Trotz kleiner Kritikpunkte empfand ich diese Geschichten zu Japan und Katzen sehr gelungen und schön umgesetzt.