Rezension

„Nach Verzweiflung und Trauer kam die Wut.“

Berlin Friedrichstraße: Novembersturm -

Berlin Friedrichstraße: Novembersturm
von Ulrike Schweikert

Bewertet mit 5 Sternen

Die Geschichte des Bahnhofs Friedrichstraße und die Freundschaft dreier Kinder werden in diesem Buch erzählt. Luise, Robert und Johannes wohnen im gleichen Haus und verbringen ihre ganze Kindheit und Jugend gemeinsam. Sie werden erwachsen und verlieben sich und dann kommt der Krieg und verändert alles. 

Stolz verkündet 1920 der junge Architekt Robert seiner Angebeteten Luise, dass er den Auftrag bekommen hat, am Neubau des Bahnhofs und der Planung der ersten U-Bahn-Linie Berlins mitzuarbeiten. Jetzt traut er sich endlich, ihr einen Heiratsantrag zu machen, wird sie ihn annehmen?

Fazit: 

Die Autorin Ulrike Schweikert nimmt uns in ihrem historischen Roman „Novembersturm“ mit nach Berlin und die Entstehung des Bahnhofs Friedrichstraße. Das gelingt ihr hervorragend, denn gleich bin ich bei ihr und begleite sie durch die Straße der historischen Stadt.

Ihr Schreibstil ist leicht und flüssig lesbar. Die Schilderungen der Umgebung und die Atmosphäre aus dieser Zeit kann man spüren und zaubern mir Bilder in den Kopf.

Bei den Charakteren zeigt die Autorin viel Feingefühl und so kann ich mit ihnen fühlen, mich freuen und auch weinen. Meine Lieblingsfigur ist hier ganz klar Ella. Das Mädchen aus dem Hinterhof, was nett und freundlich ist, aber immer hungrig ist und aus ärmlichen Verhältnissen kommt. Das nutzen die drei besserbetuchten Kinder aus und lassen sie so manches Mal für sich die Schimpfe und Häme einstecken. Ihre Wandlung habe ich mit Freude begleitet.

Hervorzuheben ist hier die sehr detailreiche und tolle Recherche von Ulrike Schweikert. Alles ist stimmig und wir erfahren aus den Kriegsjahren, auch aus dem Schlachtfeld und vor allem aus dem aufstrebenden Berlin. Mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen. Daher kommt von mir hier eine ganz klare Leseempfehlung und 5 verdiente Sterne. Ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Band der Familiensaga „Tränenpalast“. Aber lest selbst, denn dies hier ist ganz allein meine Meinung.