Rezension

Naja, der Schreibstil konnte mich nicht begeistern!

Die Erben von Seydell - Das Gestüt -

Die Erben von Seydell - Das Gestüt
von Sophie Martaler

Die Erben von Seydell Das Gestüt 1. Teil ein Roma von Sophie Martaler (Goldmann Verlag)

„Du siehst in allen Menschen nur das Gute, Alexander.“ „Und?“ Alexander klopfte seiner Stute auf den Hals. „Ist das denn falsch?“ Sein Vater schüttelte den Kopf. „Nein, mein Sohn. Aber du solltest nicht blind sein gegenüber den Schwächen deiner Mitmenschen. Sonst wirst du zu oft enttäuscht.“ S.45

Diese Familiensaga beginnt in England 1947, als Elisabeth ein Gestüt in Deutschland von ihrem Onkel erbt. Doch es gibt noch einen zweiten Erben in Spanien, dem an einem Kontakt mit Elisabeth nichts gelegen ist. Die Reise führt in einem zweiten Erzählstrang zurück nach Deutschland auf das Gestüt Seydell. Dort nimmt die Geschichte um die beiden Brüder Ludwig und Alexander zusammen mit einer Frau, die beide Männer begehren, ihren Anfang.

Das Autorenduo, das sich hinter dem Namen Sophie Martaler verbirgt hat hier einen vielversprechenden Plott gewählt. Durch die Dreieckskonstellation wird emotionales Konfliktpotential vorgelegt. Dieses unterstreichen die Figuren durch ihre Charaktereigenschaften noch. Andeutungen und Ungereimtheiten lassen den Leser Vermutungen anstellen und neugierig mit rätseln. Die Spannung bleibt durchweg erhalten. Es gibt zahlreiche Schauplätze, was die Erzählung belebt und die Spannung bleibt durchweg erhalten.

Trotzdem schwanke ich angesichts der teils dramatischen und lapidaren Erzählweise zwischen spannend und künstlich, spannend inszeniert. Mir fehlt an manchen Stellen der Bezug bzw. eine dezente Überleitung, um die Personen so handeln zu lassen, wie sie dies tun. Diese Stellen gibt es leider genug, was mich irritiert und den Lesefluss einfach stört. Beziehungen und Gefühle sind für mich nicht tief genug dargestellt und historische Details ungenügend ausgearbeitet. Sicher handelt es sich um Unterhaltungsliteratur, doch meine Erwartungen an den Roman wurden hier nicht erfüllt. Daher bin ich zwiegespalten. Ich möchte gern wissen, wie sich alle Fragen in den zukünftigen zwei Bänden aufklären, doch der einfache, sich an dramatischen Ereignissen und zufälligen Wendungen bedienender Schreibstil schreckt mich einfach ab. Daher 3 Von 5 Sternen vor allem für die tolle Aufmachung und das schöne Cover des Romans.